Einsatz fürs Erinnern

WITTLICH-WENGEROHR. (red) Am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus gingen mehr als 70 Landtagsabgeordnete in Schulen zum Gespräch über die NS-Diktatur. Die Duale Oberschule Wittlich-Wengerohr hatte den Landtagsabgeordneten Dieter Burgard (SPD) in die neunte Klasse eingeladen.

Die Klasse hatte zuvor im Unterricht das Ende der Weimarer Republik behandelt. Die Entstehung der ersten KZ-Lager, das Terror-System der Haftstätten im Deutschen Reich, das SS-Sonderlager mit seinem Außenlager in Wittlich und das positive Verhalten weniger deutscher Bürger standen im Mittelpunkt des Vortrags von Burgard. Schwerpunkt war auch das Schicksal des Nachbarlandes Luxemburg, dessen Geschichte - die Besetzung durch deutsche Truppen und der Widerstand - die Schüler nicht kannten.Mit Folien, Originaldrucken und Briefen stellte der Wittlicher Politiker das Schicksal einzelner Häftlinge vor. Die Ängste und Qualen der Geschundenen machten die Schüler betroffen und gaben Anlass zu vielen Fragen. Warum wurden damals Menschen überhaupt in Haft genommen? Waren es Kriminelle? Anhand der Kennzeichnungen für die einzelnen Häftlingsgruppen durch Zeichen wie den Davidstern für jüdische Bürger, zeigte Burgard auf, dass viele Gründe gesucht wurden. Dazu zählten die politische oder religiöse Haltung, die Herkunft oder eine Behinderung - Anlässe für die NS-Diktatur, Menschen aus dem Alltag zu reißen, in Lager zu werfen - und auch zu töten.Neonazis sind auch Thema

Dieter Burgard sprach über die harten Arbeitseinsätze, die dürftige Ernährung und erwähnte auch die Lichtblicke durch menschenfreundliche Helfer. Zum Schluss galt die Erinnerung dem Wirken von Gefängnispfarrer Anton Barz, bevor Burgard auf die aktuelle Szene der Neonazis einging.

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