Eltern wollen Integrierte in Zell

Mit Spannung erwartet wurde das Ergebnis einer Elternbefragung zur Integrierten Gesamtschule in Zell. Denn der Wille der Mütter und Väter ist ganz entscheidend, um das Projekt IGS Wirklichkeit werden zu lassen.

 Das Schulzentrum in Zell: Hier könnte künftig der Standort der Integrierten Gesamtschule sein.Foto: Jens Weber

Das Schulzentrum in Zell: Hier könnte künftig der Standort der Integrierten Gesamtschule sein.Foto: Jens Weber

Zell. Rund 200 Eltern von Zweit- und Drittklässlern in der Verbandsgemeinde Zell würden ihr Kind in der Integrierten Gesamtschule (IGS) anmelden. Das ist das Ergebnis einer Befragung, die der Cochem-Zeller Landrat Eckhard Huwer und Bürgermeister Karl Heinz Simon (VG Zell) mehr als zuversichtlich stimmt. Denn damit ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für eine Einrichtung der Integrierten Gesamtschule in Zell zum Schuljahr 2008/09 gegeben: das Interesse der Eltern.Ursprünglich sollten die 351 angeschriebenen Eltern bis 26. März antworten und in einem Fragebogen ihr Interesse pro oder kontra IGS signalisieren. Zu dem Zeitpunkt ließ sich aus den Rückläufen schon ein deutliches Ja für die IGS erkennen. Daraufhin ging ein zweites Schreiben an die Eltern raus, die sich noch nicht gemeldet hatten. Jetzt steht fest: Von insgesamt 247 Eltern plädieren 199 für die Integrierte Gesamtschule - ein deutliches Votum also.Vierzügigkeit ist gewährleistet

"80 Prozent der Eltern, die geantwortet haben, sind für die IGS", sagt Karl Heinz Simon, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Zell, "das ist ein sehr gutes Ergebnis, das auch die Mindestzahlen in den beiden Jahrgängen erfüllt." Pro Jahrgang muss es 91 Schüler geben, um die für eine IGS verbindliche Vierzügigkeit zu gewährleisten.Die Zahlen sind jetzt dem Bildungsministerium mitgeteilt worden, inklusive eines Antrages auf Einrichtung einer IGS. Von Mainz dürfte es Unterstützung für das Projekt geben. Ministerin Doris Ahnen hat bereits Anfang März bei einer Informationsveranstaltung in Zell ihr uneingeschränktes Ja für diesen Schritt bekundet.Zunächst werden jetzt noch die Lehrerkollegen der Real- und Hauptschule in Zell angehört. Danach müssen Kreistag und Verbandsgemeinderat entscheiden. Von Seiten der politischen Fraktionen dürfte es keine Widerstände geben. Sie haben bereits im Vorfeld immer wieder ihre Zustimmung signalisiert und betrachten die Entwicklung unisono als Verbesserung des Schulstandortes Zell.Kurzfristig werden sich jetzt auch die Schulträgerausschüsse von Kreis und Verbandsgemeinde in einer gemeinsamen Sitzung mit dem Thema befassen.Große Bedenken gegen die Einrichtung einer IGS in Zell mit der Möglichkeit, dort Abitur zu machen, haben der Verbandsgemeinderat und der Stadtrat Traben-Trarbach sowie die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich geäußert (der TV berichtete). Eine IGS in Zell sowie eine von Kichberger Kommunalpolitikern gewünschte gymnasiale Oberstufe im Bereich Kirchberg/Sohren hätte auf die zukünftigen Schülerzahlen am Gymnasium Traben-Trarbach erhebliche Auswirkungen, denn über 50 Prozent der Schüler kommen aus den beiden Nachbarkreisen Cochem-Zell und Rhein-Hunsrück. Die Kreisverwaltung hat die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier in einem Schreiben auf diese Situation hingewiesen und erhebliche Bedenken vorgetragen. Das Gymnasium Traben-Trarbach sei eine unverzichtbare Infrastruktureinrichtung des Landkreises.

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