Ende eines langen Elends

MINHEIM. Die Sanierung der Panoramastraße ließ lange auf sich warten. Nun erhielten die Verkehrsteilnehmer den phantastischen Ausblick sowie den Hochwassernotweg wieder zurück.

Sie war arg in die Jahre gekommen, die Kreisstraße 52, die Minheim mit der Serpentinen-Strecke Piesport-Klausen verbindet. Dennoch hatte der überfällige Ausbau einer der schönsten Panoramarouten der Mosel lange gebraucht. Die Gründe waren leere Kassen und das mit etwa 200 Fahrzeugen am Tag geringe Verkehrsaufkommen. Weil die K 52 aber auch ein wichtiger Hochwasserweg ist, rückten im Herbst endlich die Baumaschinen an.Dass die Route den Anliegern am Herzen liegt, zeigte sich am regen Andrang zur Einweihung. Die Verbesserungen der neuen, grundsanierten Panoramastraße könne nur beurteilen, "wer die Kreisstraße kannte in ihrem zehnjährigen Elend", betonte Edeltrud Bayer. Die Leiterin des Landesbetriebs Straßen und Verkehr (LSV) berichtete von zwei Problemen bei der Umsetzung: Dem "dünnblattrigen devonischen Schiefer" und den mit Beginn der Arbeiten vor einem Jahr zutage getretenen Belastungen des Schotterunterbaus und der darunter liegenden Erdmassen. In beiden Fällen sei intensiv über wirtschaftliche Lösungen beratschlagt worden.Im Ergebnis bedeutete dies, tiefe Ausschachtungen und ein Überbrücken der Rutschstellen. Aber auch die Rückbesinnung auf eine "neue, alte Methode", wie Bayer das angewandte "Kaltrecycling" bezeichnete. Ein Verfahren, bei dem abgefräste Schichten wieder mit eingebaut werden und das Entsorgungskosten spart. Die Investition für die 2,6 Kilometer: 1,5 Millionen Euro. 65 Prozent davon hatte das Land beigesteuert, wie Landrätin Beate Läsch-Weber würdigte.Bei der Sanierung war der Trierer Landesbetrieb laut Dr. Lothar Kaufmann, Abteilungsleiter des Wirtschaftsministeriums, mit gutem Beispiel voran gegangen. Bei flexiblerem Umgang mit den Standards denke er, dass trotz knapper Kassen die Infrastruktur verbessert werden könne. "Wir wissen hoch zu schätzen, dass trotz der geringen Nutzung ein Vollausbau ermöglicht wurde", dankte Hans Werner Schmitt, Bürgermeister von Neumagen-Dhron. Er sagte: "Gute Straßen fördern das Image der Region." Für Ortsbürgermeister Josef Schmitt bietet die Route "die schönsten Aussichtspunkte der Verbandsgemeinde".Pfarrer Matthias Biegel segnete die Straße. Den festlichen Rahmen meisterte souverän die Schüler-Bläsergruppe der Kreismusikschule.

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