Energie-Autarkie für Himmerod

Umweltministerin Margit Conrad hat das Biomasse-Heizwerk des Himmeroder Klosters als Leuchtturmprojekt des Landes ausgezeichnet. Heute wird das Werk in Anwesenheit der Ministerin eröffnet. Zusammen mit einer Wasserkraft- und einer Photovoltaik anlage soll es das Kloster unabhängig vom Energiemarkt machen.

Großlittgen. (mai) Himmerod ist spiritueller und kultureller Mittelpunkt. In Zukunft wird das Kloster außerdem noch Vorbild in Sachen Energieversorgung aus erneuerbaren Energiequellen sein. Denn heute wird das Biomasse-Heizwerk eröffnet, das mit abteieigenem China-Gras und Holz betrieben wird. Zudem soll in Himmerod in Zukunft Strom mit Hilfe von Wasserkraft- und Photovoltaik gewonnen werden. Bereits im Vorfeld hat Umweltministerin Margit Conrad, die heute vor Ort sein wird, das Biomasse-Heizwerk als Leuchtturmprojekt des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet und damit den Vorbildcharakter betont.Das Kloster Himmerod mit seinen 13 Mönchen will sich mit dem Heizwerk und der eigenen Stromerzeugung unabhängig machen von den stetig steigenden Energiekosten. Die technischen Anlagen für die Wärme- und Energieversorgung des Klosters befanden sich altersbedingt ohnehin in einem sanierungsbedürftigen Zustand, und so wurde die ökologisch-nachhaltige Erneuerung im Rahmen des Masterplans, der im vergangenen Jahr vorgestellt wurde, ersonnen. Den Masterplan haben die Mönche zusammen mit dem Bund Katholischer Unternehmer aufgestellt, um dem Kloster mit dem großen Investitionsstau insgesamt zur Autarkie zu verhelfen.Geplant und errichtet wird das 700 000 Euro teure Biomasse-Heizwerk von der Pfalzwerke Aktiengesellschaft, einem Dienstleistungsunternehmen und regionalen Energieversorger. Mit Hilfe des Heizwerks werden zunächst die Kirche und das Konvent beheizt. Die Heizung für die Kirche musste laut Ingenieur Hermann-Josef Wester neu eingerichtet werden. Kostenpunkt: etwa 350 000 Euro. Ein Großteil dieser Kosten soll mit Hilfe einer Spendenaktion zusammenkommen (der TV berichtete). Nach und nach sollen dann weitere Gebäude des Klosters über ein Nahwärmenetz (Kosten 200 000 Euro) an die Versorgung angeschlossen werden. Die Nutzung von Sonnenenergie und Wasserkraft in Himmerod ist noch Zukunftsmusik, doch auch sie soll bald erfolgen. Dann wird in den Sommermonaten das Brauchwarmwasser mittels Sonnenkollektoren erwärmt. Noch in diesem Jahr soll auch die Wasserkraftanlage am Abtswehr erneuert und eine Photovoltaikanlage errichtet werden. Beide Anlagen sollen das Kloster mit Strom versorgen. Um 14.30 Uhr beginnt heute die Feier mit Umweltministerin Margit Conrad zur Eröffnung des Biomasse-Heizwerks im Refektorium der Abtei Himmerod. Um 15.30 Uhr ist ein Besichtigungsrundgang geplant.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort