Enttäuscht, überrascht, zufrieden

WITTLICH. 32 aus 136: Die neuen Stadträte stehen fest. Mit minus 5,21 Prozent musste die CDU, obwohl weiter stärkste Fraktion, die größten Verluste hinnehmen. Die SPD verlor 4,71 Prozent. Den größten Zuwachs gab es für die FWG mit plus 3,91 Prozent. Genau wie die Grünen und die FDP haben sie nun einen Sitz mehr im Rat.

32 Sitze galt es zu verteilen. Die CDU verliert zwei, bleibt aber mit 14 Ratsmitgliedern stärkste Kraft im Wittlicher Stadtrat. Insgesamt erhielt sie 82 180 Stimmen. 50 308 Stimmen erhielt die SPD, die einen Sitz verliert und neun Bewerber in den Rat schicken kann. Große Gewinner sind die "kleinen" Fraktionen. Für Bündnis 90/Grüne gab es 19 595 Stimmen und drei Sitze. 18 926 Stimmen gab es für die FDP und 17 562 für die Freie Wählergruppe, macht für beide ebenfalls drei Sitze. Stefan Melcher, FWG, über den Wahlausgang: "Wir haben damit gerechnet, dass wir zulegen würden, denn wir hatten gute Leute, ein gutes Programm und waren guten Mutes." Er glaubt, dass die FWG hauptsächlich von ehemaligen CDU-Wählern profitiert hat. Persönlicher Favorit der Wittlicher ist Albert Klein (CDU) mit 4336 Stimmen, gefolgt von Dieter Burgard (SPD) 4039 Stimmen und Katrin Bornmüller (CDU) 3714 Stimmen. Sie erhielt übrigens bei der Wahl 1999 die meisten Stimmen. Albert Klein über das Abschneiden der CDU: "Wir haben zwei Sitze eingebüßt. Das stimmt uns nicht so froh. Meine Erwartung war, dass wir die Sitzverteilung verteidigen und halten können. Es liegt wohl daran, dass nicht parteigebundene Listen dazu gewonnen haben, obwohl sich hier in Wittlich die freie Liste kaum durch Aktivitäten im Rat hervor getan hat." Dieter Burgard, SPD, muss das Gesamt-Ergebnis noch verdauen: "Ich bin schon enttäuscht. Ich hatte gehofft, die Sitze zu halten. Aber wir sind im Stadtrat noch mit einem blauen Auge davon gekommen, wenn man die anderen Ergebnisse sieht. Jetzt ist vermehrte Zusammenarbeit gefordert. Aber auch mit neuen Leuten kann man etwas bewegen. Da sehe ich auch neue Chancen, zum Beispiel in den Ausschüssen, wo die CDU bisher immer fünf von neun Sitzen hatte." Michael Wagner, Grüne: "Eigentlich bin ich zufrieden. Es hätte ein Sitz mehr sein können, aber wir sind ja immer noch dritt-stärkste Kraft. Überraschend ist das Ergebnis der FWG. Das kann ich nicht so richtig nachvollziehen." Jörg Hosp, FDP: "Wir haben gehofft, den dritten Sitz zurück zu bekommen, den wir 1999 verloren hatten. Das Ergebnis der CDU ist für mich keine Überraschung. Die SPD hat man zu Unrecht abgestraft, die haben gute Arbeit geleistet und sind wohl dem Bundestrend zum Opfer gefallen." Zur Erinnerung: 1999 erreichte die CDU 16 Sitze (48,79 Prozent), SPD zehn (31,39), je zwei Sitze Grüne (7,69), FDP (6,73) und FWG (5,40). Damals lag die Wahlbeteiligung bei 54,5 Prozent. Jetzt betrug sie nur 49,66 Prozent. Und so wählten die Wittlicher für den Kreistag: CDU 47,57 Prozent (minus 3,13), SPD 25,12 (minus 5,99), Grüne 10,56 (plus 2,56), FDP 8,50 (plus 2,79), FWG 6,75 (plus 3,62).

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