Erbeskopf in der Hand der Idar-Obersteiner Sportler

Heute gilt der Idarer Turnverein als d e r Ski-Verein im Stadtgebiet Idar-Oberstein. Früher war das anders.

Idar-Oberstein. (sc) Vor 80 Jahren, am 2. Dezember 1929, wurde die Skiabteilung des Turnvereins 1848 Oberstein (TVO) gegründet. Oberturnwart Eduard Steinmetz gab in der Vorstandssitzung vom 9. Dezember 1929 dann die Gründung bekannt.

Zum ersten Skilaufwart, wie es damals hieß, wurde Hermann Zehetmayr gewählt, und Paul Steuer wurde Leiter der Ski-Gymnastik. Er sollte für viele Jahrzehnte die Rolle des Vorturners im Skilauf behalten.

Donnerstags fand in der Festhalle schon damals eine Skigymnastik statt, und anschließend traf man sich zum gemütlichen Beisammensein.

Wegbereiter des Skilaufs



Das mit der Skigymnastik (und oft auch mit dem gemütlichen Beisammensein) ist heute noch so: Immer montags von 18.30 bis 19.30 Uhr trifft sich die Gruppe um Steffi Pohl im Turnsaal des Stadttheaters (der früheren Festhalle).

Die Skiabteilung existiert dagegen nur noch auf dem Papier. "Die letzten großen Skifreizeiten gab es in den 1960er-Jahren", sagt TVO-Vorsitzender Bernd Pohl. Er würde sich freuen, wenn die Abteilung wieder zum Leben erweckt würde: "Aber dafür müsste sich ein Leiter finden." Die frühen Obersteiner Skiläufer waren die Wegbereiter des Skilaufs nicht nur in der Stadt, sondern im ganzen Mosel-Hunsrück-Nahe-Raum - denn zum Skilaufen musste man in schneearmen Wintern schon damals zum Erbeskopf.

Die Entstehung und Entwicklung des Wintersportgebietes wäre ohne den tatkräftigen Einsatz dieser Pioniere nicht denkbar gewesen, woran noch heute die Obersteiner Schneise erinnert.

Auch nach dem Krieg hielt die führende Rolle der Skiabteilung des Turnvereins 1848 Oberstein dort an. Noch heute ist der TVO Mitglied der Wintersportgemeinschaft Erbeskopf, die nach dem Übergang in den Zweckverband aber keine Rolle mehr in Sachen Wintersport spielt. Die Senioren der ehemaligen WSG treffen sich aber noch immer zu Spaziergängen, Fahrten und munteren Festen.

Was heute kaum noch einer weiß: Zu Beginn der 1930er-Jahre schrieb Paul Steuer auch Text und Noten zu noch heute beliebten Skiliedern: "Wir sind Frau Holles Husaren", "Schileut sind schneid'ge Gesellen" und "Lachender Sonnenschein und glitzernder Schnee". Auch daran erinnert sich Gerd Schmidt, ein ehemaliger aktiver Skiläufer des TV Oberstein.

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