Zu Anfang der Diskussion warf Landrätin Beate Läsch-Weber einen Blick zurück. "Die Vergabe der Restabfallbehandlung in der Region Trier an den Mittelständler Herhof mit seinem Trockenstabilatverfahren im Jahr 2000 erregte bundesweit Aufsehen." Die Region sei einer der ersten öffentlichen Entsorgungsträger gewesen, die sich für dieses Verfahren entschieden habe, und dies zu konkurrenzlos günstigen Preisen. Die aktuellen Schlagzeilen waren weniger angenehm. Der Kreistag diskutierte, ob er der Beteiligung des Zweckverbandes der "Regionalen Abfallwirtschaft" an der Trockenstabilatanlage in Mertesdorf zustimmen sollte. Der Grund: Der Firma Herhof war das Geld ausgegangen, nachdem sich der hessische Energieversorger EAM von seinem Engagement bei Herhof zurückgezogen hatte. Nun ging es um die Frage, ob der Landkreis dem Zweckverband 1,76 Millionen Euro aus liquiden Mitteln der Abfallwirtschaftseinrichtung zur Verfügung stellen sollte. Für die CDU machte Heribert Knob klar: "Wir stimmen der Beteiligung zu, denn es gibt keine gängige Alternative, es sei denn wir nehmen eine Erhöhung der Müllgebühren von 90 Euro pro Jahr und Haushalt in Kauf." Diese Erhöhung wollten alle Parteien verhindern. "Mit großen Bauchschmerzen" sagte die SPD Ja zur Beteiligung. Fritz Kaßner äußerte Bedenken, ob dies nicht ein erster Schritt Richtung Subvention oder kompletter Übernahme sei. Die Grünen stimmten der Beteiligung zu mit der Begründung, dass sie die Müllverbrennung vermeiden wollten. Wie die VBB hatten die Grünen eine als ökologischer geltende mechanisch-biologische Anlage (MBA) favorisiert. Johannes Schneider von der VBB stellte klar, dass die MBA technisch noch nicht ausgereift sei. Er monierte, dass der Ausstieg von EAM bei Herhof nicht bis zuletzt rechtlich geprüft sei. Einstimmig beschloss der Kreistag die Beteiligung an der Trockenstabilat-Anlage.