Erntedank sei Dank

GORNHAUSEN. Am ersten Oktober feiert Gornhausen zum 25. Mal sein Erntedankfest, an dem rund 100 Helfer mit Spielen, Preisrätseln, Festtagsessen und frischen Produkten aufwarten.

Wenn Gornhausen sein Erntedankfest feiert, reisen die Gäste von weit her an. Manche lassen sich schon den Gottesdienst nicht nehmen, während andere schon an das Festtagsessen denken. Zu "25 Jahre Herbst- und Erntedankfest" werden besondere Leckerbissen aufgetischt. Festtagssuppe mit Markklößchen oder Rindfleisch mit Remouladensoße stehen ja nur mehr selten auf dem Tisch. Und um Reibekuchen zu machen, fehlt vielen überhaupt die Zeit. Nicht jedoch dem federführenden "Heimat- und Verkehrsverein Gornhausen Fronbachtal". "Wir haben ein Kartoffelschälteam", erzählt Elfriede Platz-Haas, bis vor zwei Jahren Vereinsvorsitzende. Die Damen, deren älteste 89 Jahre ist, wären traurig, wenn sie nicht gefragt würden, ob sie helfen könnten. Laut Platz-Haas wird aber auch der Gottesdienst von den Kirchengemeinden des Ortes "mit sehr viel Liebe vorbereitet". Das gilt ebenso fürs Rahmenprogramm im und ums Bürgerhaus. Das diesjährige Motto "25 Jahre Erntedankfest" wartet mit Kostproben von Aktionen früherer Jahre auf. Sei es "Großmutters Küche" von 1998, "Bienen und Imkerei" (1988), "Vom Huhn zum Ei" (2000), "Unsere Äpfel" (1996) oder "Vom Korn zum Brot" (1990). Die dafür angekarrten Produkte bringt zum Ausklang des Festes ein Marktschreier an den Mann. Zuvor darf jedoch der Spielleidenschaft gefrönt werden. Dazu verleiten Labyrinth, "Erbsenklopfmaschine" oder Spiele wie Dosenwerfen. Die Kinder können reiten - für 50 Cent die Runde - und die Erwachsenen im Basar stöbern. Wer es beschaulicher mag, der kann sich beim Preisrätsel versuchen oder sich am Erntedankstand mit Dr. Klaus Pieritz informieren. Pieritz war der erste Vorsitzende des Vereins, der damals noch "Verkehrsverein" hieß. Denn das ursprüngliche Ziel war die Tourismus-Förderung. Seit der Verein seinen langen Namen hat, ist auch die Mitgliederliste länger. Aktuell sind 158 der 230 ständig in Gornhausen lebenden Menschen im "Heimatverein". Für Pieritz, der die Entwicklung von Verein und Fest miterlebte, haben am Erfolg viele Anteil: "Es ist eine lange Zeit, und jedes Mal hat das Dorf sich in die Riemen gelegt." Das aufwändige Rahmenprogramm, das heute 100 Helfer bindet, hat laut Schriftführer Berthold Appenzeller einen schlichten Hintergrund. Die Idee sei einfach gewesen, den Leuten nach dem Gottesdienst "etwas zu bieten". Für den Vorsitzenden Erwin Unkelhäußer ist das Erntedankfest daher "auch ein Fest der Begegnung und des Wiedersehens". Nebenbei ermöglicht es die Realisierung vieler Projekte. Ganz oben auf der Liste des Vereins steht der Erhalt der Getreidemühle, einer genossenschaftlichen Elektromühle. Bereits realisiert ist die Internetseite www.gornhausen.de, die Unkelhäußer pflegt. Realisiert sind auch Dorfprospekte, Postkarten oder rund 40 Ruhebänke. Selbst der gemischte Chor, der nur im Dorf auftritt, wurzelt im Heimatverein, der sich auch für eine Ortschronik engagiert.PROGRAMM: Sonntag, 1. Oktober: 10.30 Uhr Ökumenischer Erntedankgottesdienst mit dem Gemischten Chor Gornhausen. Rahmenprogramm: Reiten, Preisrätsel, Basar, Spiele, Erntedankstand. Die Küche bietet: Festtagssuppe mit Markklößchen, Rindfleisch mit Remouladensoße, Rinderroulade mit Kartoffeln und Gemüse, Rollbraten, Räucherforelle mit Sahnemeerrettich, Reibekuchen, Kaffee und Kuchen.

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