Erst der Mensch, dann das Material

SEHLEM. (ks) Diesmal gab es einen ganz besonders großen Bahnhof für das neue "TSF-W" (Tragkraft-Spritzenfahrzeug "Wasser") bei der freiwilligen Feuerwehr in Sehlem. Anders als geplant, hatten Besatzung und Fahrzeug bereits vor der offiziellen Einweihung und Schlüsselübergabe ihre Feuertaufe hinter sich.

Viermal, auch mehrmals am Tag, hatte die Wehr in der vergangenen Woche in Sehlem und Rivenich kurz hintereinander bei Bränden ausrücken müssen (der TV berichtete ausführlich). "Bei uns kommt erst der Mensch, dann das Material", Christoph Holkenbrink seine Ansprache. Er dankte besonders herzlich den Wehrmännern für ihren Einsatz. "Es war fast unmenschlich, was bei dieser Häufigkeit von Bränden und den unnatürlichen Temperaturen von ihnen geleistet wurde", so der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Wittlich. Er machte die Bereitschaft des Verbandsgemeinderates deutlich, trotz leerer Kassen immer wieder die Ausrüstung der Wehren in den Gemeinden zu verbessern. "Nach Heidweiler war diesmal die Sehlemer Wehr an der Reihe, um das mittlerweile 28 Jahre alte Fahrzeug zu ersetzen", so Holkenbrink. Gemeinsam mit Wehrführer Ulrich Högner stellte er das neue Fahrzeug vor. Es hat 145 PS Leistung und kann in seinem Tank 750 Liter Löschwasser mitführen. 50 Meter Schlauch stehen für einen Schnellangriff vor Ort zur Verfügung. Ein Notaggregat ermöglicht Beleuchtung für den Einsatz. Bei Sturmschäden hilft ein kompletter Kettensägensatz. "Die 78 000 Euro sind durch die Verbandsgemeinde hervorragend eingesetzt", so Holkenbrink. 35 000 Euro Zuschuss kamen vom Land. Besonders erwähnte der Bürgermeister die 7000 Euro Eigenmittel der Wehr, die für die Zusatzgeräte aufgebacht worden seien. Er dankte auch dem Wehrleiter der Verbandsgemeinde, Hans-Jürgen Ensch, für dessen Einsatz bei der Beschaffung des Fahrzeuges. Der wünschte seinen Kameraden "viel Glück und kommt immer wieder gesund nach Hause". Dechant Edwin Prim erbat den Segen und Dank Gottes für die "Menschen bei ihrer gegenseitigen Hilfeleistung". Neben Ortsbürgermeister Horst Wittenbecher war auch der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Herrmann Lossbrand, anwesend. Willi Herres wies auf die Notwendigkeit einer dauernden Aus- und Fortbildung hin. "Die Technik ist nur so gut wie der Mensch, der sie beherrschen muss", so der Kreisfeuerwehrinspekteur. Er wünschte den Einsatzkräften "eine glückliche Hand mit dem neuen Fahrzeug und nicht nochmals solche Brandserien, wie in der letzten Woche". Der Musikzug der Feuerwehr umrahmte die Feier.

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