Erst einmal überwiegt die Freude

NEUMAGEN-DHRON. In die Diskussion um den Bestand der St. Helena-Grundschule dürfte erst einmal Ruhe einkehren. Vorherrschende Meinung: Es werden keine 40 000 Euro investiert, wenn die Existenz der Schule auf dem Spiel steht.

Donnerstagabend kurz nach 19 Uhr. Bürgermeister Hans Werner Schmitt beendet die öffentliche Sitzung des Verbandsgemeinderates Neumagen-Dhron. Die Frauen und Männer, die wegen der Sanierung der St. Helena-Grundschule Neumagen-Dhron der Sitzung gelauscht haben, wissen nicht, ob sie sich freuen oder skeptisch bleiben sollen. Wie mehrfach berichtet, war bei ihnen die Sorge gewachsen, dass die Schüler der Grundschule ins Schulzentrum (Haupt- und Realschule) umquartiert werden sollen, um die Sanierung der Schule zu umgehen. "Die würden doch jetzt keine 40 000 Euro investieren, wenn geplant wäre, die Schule zu schließen", sagt Detlef Klären, Vorsitzender des Schulelternbeirates. "Dieses Geld muss sowieso investiert werden, weil es Auflagen von Unfallkasse und Brandschutz gibt und die Schule ansonsten sowieso zu gemacht wird", erwidert eine Mutter. Deshalb hatten sich die Eltern auch etwas mehr Informationsfluss in der vorangegangenen Sitzung gewünscht. Doch der Rat hält sich an die Tagesordnung und beschließt - um den Forderungen der Unfallkasse und des Brandschutzes nachzukommen - verschiedene Arbeiten auszuschreiben. Dazu gehören ein Stahlgeländer, eine Fluchttreppe und die Türen der Fluchttreppe. Veranschlagt sind dafür die besagten 40 000 Euro. Die Diskussion über diese Thematik verläuft dermaßen unspektakulär, dass Detlef Klaeren die Abstimmung gar nicht richtig mitbekommt. Der VG-Rat beschließt zudem, einen Arbeitskreis zu installieren, der "dem Architekten beratend zur Seite steht". Im Vorfeld der Sitzung, die am Montag von einer Demonstration besorgter Eltern und Kinder begleitet worden war, hatten Ratsmitglieder "klare Worte" angekündigt. Es blieb bei der Ankündigung. "Ich hatte auch mit etwas anderem gerechnet", gibt Bürgermeister Schmitt zu. Das, was die Eltern an diesem Tag an zusätzlichen Infos vermissen, gibt er tags darauf weiter. "Wenn wir 40 000 Euro investieren kann man davon ausgehen, dass wer A sagt auch B sagt." Er sei letztlich aber nur ein Mitglied des Rates und habe auch nur eine Stimme. "Das Thema wird uns aber im neuen Jahr sehr intensiv beschäftigen", sagt er. Willi Herres, Ortsbürgermeister von Neumagen-Dhron, ist erst einmal froh. "Wenn dieser Beschluss der Einstieg in die Generalsanierung der Schule ist", sagt er. "Wenn es nur eine Hinhaltetaktik ist, werden die Eltern wieder demonstrieren", kündigt er an. Dass die Ratssitzung ohne "klare Worte" abläuft, dürfte einen Grund haben. Nach TV -Informationen sind bereits in der Ausschusssitzung (Haupt- und Finanzausschuss, Schulträgerausschuss), die nach der Demonstration stattfand, die Fetzen geflogen.

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