Erst sind die Schulleitungen in der Pflicht

Überall in Rheinland-Pfalz wird die Diskussion um die Realschule plus geführt. In Bernkastel-Kues soll sie zum Schuljahr 2010/2011 an den Start gehen. Es gibt aber noch viel Klärungsbedarf.

Bernkastel-Kues. Zum Schuljahr 2010/2011 soll in Bernkastel-Kues die Realschule plus starten. Das hat der Verbandsgemeinderat Bernkastel-Kues beschlossen. Spätestens 2013 muss die neue Schulform, die eine Auflösung der Hauptschulen in Rheinland-Pfalz zum Ziel hat, flächendeckend eingeführt sein.

In Bernkastel-Kues werden Realschule und Hauptschule, beide im Schulzentrum gelegen, zusammengeführt. In welcher Form, integrativ oder kooperativ, die Realschule plus ihren Dienst aufnimmt, steht noch nicht fest. Darüber müssen die Vertreter beider Schulen zu Tische sitzen.

Auf Beschluss des Verbandsgemeinderates Bernkastel-Kues sollen bei der Entscheidungsfindung auch die Elternbeiräte zu Wort kommen. Träger der Hauptschule ist die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, Träger der Realschule ist der Kreis Bernkastel-Wittlich.

Der Kreistag wird am 29. September den Schulentwicklungsplan für den Landkreis Bernkastel-Wittlich verabschieden. Dabei soll, so der Wunsch des Verbandsgemeinderats Bernkastel-Kues, noch keine inhaltliche Festlegung zur Ausgestaltung des Unterrichts getroffen werden. Die soll es erst geben, wenn Haupt- und Realschule eine gemeinsame Konzeption erarbeitet haben.

Hauptschul-Rektorin Renate Kirchen hat für den VG-Rat ein Papier erarbeitet, dass eine integrative Form präferiert. Danach bleiben die Schülerinnen und Schüler bis zur siebten oder achten Klasse zusammen. Außerdem soll das Projekt "Keiner ohne Abschluss" zum Tragen kommen. Beim kooperativen Modell lernen die Schülerinnen und Schüler nur bis zum Ende der sechsten Klasse zusammen in einer Orientierungsstufe und werden dann in verschiedenen Bahnen verteilt.

Ein Antrag der Grünen, die integrative Ausrichtung zu präferieren und dies auch sofort in den Beschluss einfließen zu lassen, fand bei den anderen Fraktionen kein Gehör. Die Vorschläge der Hauptschul-Rektorin seien zur Kenntnis genommen worden. Jetzt seien erst einmal die beiden Schulen am Zuge, hieß es.

In der Freiherr-vom-Stein-Realschule wird nach derzeitigem Stand eine kooperative Form favorisiert. Das teilte Rektor Bruno Niederprüm dem TV auf Anfrage mit. "Dadurch würden die Vorteile beider Schulen erhalten bleiben", sagte er.

Die Vertreter der Hauptschule könnten selbstbewusst in die Gespräche gehen, erklärte Bürgermeister Ulf Hangert. "Im Lauf der Jahre ist dort viel Qualität aufgebaut worden." b

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort