Erste Box bezahlt

WITTLICH. 700 Euro für das Haus der Jugend sind bei der ersten 24-Stunden-Haarschneide-Aktion in Wittlich zusammen gekommen. Das bedeutet für die Jugend: Die erste Box für die Frontbeschallung ist bezahlt.

Anfang des Jahres war im Haus der Jugend eingebrochen worden: Technisches Equipment im Wert von 11 500 Euro wurde in jener Nacht gestohlen. Danach rollte eine Welle der Hilfsbereitschaft an, die bis heute nicht abgerissen ist (der TV berichtete). Die letzte Aktion war die erste lange Haarschneidenacht im Salon Ehlen. Der Reinerlös dieses Events, zu dessen Gelingen neben der Belegschaft des Salons auch Breakdancer und DJs vom HdJ, Häppchen aus der Metzgerei Illigen und coole Drinks aus dem Canapee beigetragen hatten, steht mittlerweile fest: 700 Euro gehen an die Jugend. Exakt der Betrag, den eine von zwei Frontboxen gekostet hat. Die waren nötig, um den Konzertbetrieb auch nach dem Diebstahl aufrechtzuhalten. Wie sehr auch andere Wittlicher den Diebstahl verurteilt haben, zeigt die Reaktion des Besitzers des Hotel Well, gleich neben dem Friseur Ehlen gelegen. Der hatte in der Haarschneidenacht seine Gäste in den hinteren Bereich des Hotels einquartiert, um Beschwerden wegen Lärmbelästigung erst gar nicht aufkommen zu lassen. Investieren musste das HdJ damals ganz schnell, sonst hätte niemand mehr Musik hören, geschweige denn ein Konzert auf die Beine stellen können. Leiter Hans Floter: "Neben den 11 500 Euro Schaden haben wir rund 5000 Euro zusätzlich zu verkraften, die wir ausgeben mussten, um wenigstens das Nötigste an Technik wieder stehen zu haben." Immerhin geben befreundete Bands seit dem Diebstahl regelmäßig Benefiz-Konzerte vor Ort, um wieder Bares in die geplünderte Kasse zu bringen. Gemeinsam mit dem Geld aus der Haarschneidenacht sind davon inzwischen genau 3200 Euro wieder erwirtschaftet.Eine Hand wäscht die andere

Floter ist von der enormen Hilfsbereitschaft noch immer gerührt. Was ihm besonders gefällt, ist die Tatsache, dass das HdJ nie als Bittsteller auftreten musste. Es sei bisher stets so gewesen, dass sich zwei Partner auf gleicher Augenhöhe begegnet seien, von denen jeder profitiert habe. Das Haareschneiden beispielsweise sei von Jugendlichen aus dem HdJ musikalisch begleitet worden, und bei den Benefiz-Konzerten schneidet Floter regelmäßig die Sets mit: Eine kostenlose Möglichkeit zur Selbstkontrolle für die Bands. Und wenn sie wollen, können sie sich aus den Aufnahmen Demobänder machen. "So wäscht eine Hand die andere." Die nächsten Benefiz-Termine: Am Freitag, 10. September, lädt der Frauenchor "Rock & Blu(e)s" unter der Leitung von Ira Barwick um 20 Uhr zu einer offenen Chorprobe ins HdJ. Weiter geht es am Mittwoch, 27. Oktober, mit einer offenen Bandprobe der Bigband der Liesertalschule.

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