"Es lebe die Kunst!"

Das Clara-Viebig-Zentrum in Eisenschmitt lockt viele Besucher an. Am kommenden Wochenende wird die Ausstellung "Es lebe die Kunst" eröffnet.

 „Kinder der Eifel“ ist eines der Werke von Clara Viebig. Foto: privat

„Kinder der Eifel“ ist eines der Werke von Clara Viebig. Foto: privat

Eisenschmitt. (red) Der Titel der Ausstellung "Es lebe die Kunst!" ist abgekupfert: vom Titel eines 1899 veröffentlichten Buchs von Clara Viebig, um die sich alles dreht in dieser neuerlichen Ausstellung in Eisenschmitt. Die Eifelgemeinde, unfreiwillig bekannt geworden durch ein anderes Werk der Schriftstellerin, durch "Das Weiberdorf", stand Jahrzehnte lang auf Kriegsfuß mit der akribisch recherchierenden und unzweideutig schreibenden Clara Viebig. Die katholische Kirche setzte den Roman auf den Index, was ihm in literarisch interessierten Kreisen zu rascher Popularität verhalf. Inzwischen setzen sich die Nachkommen der Generation, die sich offensichtlich von den entlarvenden Geschichten der Dichterin ertappt gefühlt hatte, konstruktiv mit ihr auseinander. Schließlich zieht es nicht zuletzt ihretwegen zunehmend Touristen in das ebenfalls nach ihr benannte Clara-Viebig-Kulturzentrum.Erst die Nachwelt zollt den verdienten Respekt

Die in Trier geborene und später in Düsseldorf und Berlin lebende Schriftstellerin, die bereits in jungen Jahren eine tiefe Verehrerin Heinrich Heines war, nannte die Dinge stets beim Namen, was zu allen Zeiten auf Widerstand stieß. "Viebig fordert vom Dichter, dass er seiner Zeit den Spiegel vorhält und dabei Tugenden wie Wahrheit, Ehrlichkeit und gesellschaftliches Engagement zur Geltung kommen lässt", formuliert es Professor Hermann Gelhaus. Wie so oft ist es auch im Falle von Clara Viebig: Erst die Nachwelt zollt ihr den verdienten Respekt. Zur Ausstellungseröffnung am Samstag, 28. Juni, werden Gelhaus und Dieter Polte über die "Eifeldichterin" und ihre Maler informieren. Zu den Illustratoren von Viebigs Werken gehören neben Fritz von Wille, Heinrich Zille, Max Stern und Max Liebermann noch andere wohlklingende Namen. extra Programm: Samstag, 28. Juni, ab 17 Uhr Fachvorträge einschließlich der Vorstellung der aktuellen Erweiterung des Clara-Viebig-Zentrums. Sonntag, 29. Juni, 15 Uhr: Alois Mayer liest aus Clara Viebigs Werken. Sonntag, 6. Juli, 15 Uhr: Vortrag Verena Schroden "Frauenwelten - Männerwelten" in Bezug auf Viebigs literarische Welten. Öffnungszeiten der Ausstellung: vom 30. Juni bis 5. Juli. täglich von 14 bis 17 Uhr, vom 7. bis 20. Juli. mittwochs, samstags, sonntags von 14 bis 17 Uhr.

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