Es steckt schon zu viel Geld drin

ZELTINGEN-RACHTIG. Trotz skeptischer Stimmen in den Ratssitzungen - die Planungen für den bei Zeltingen-Rachtig vorgesehenen Ferienpark sind nach wie vor aktuell.

 Auf einer Fläche von 80 Hektar, die sich hinter dem Klostern Machern (links im Bild) bis auf die Höhe von Platten erstreckt, ist der Ferienpark bei Zeltingen-Rachtig geplant. Bürgermeister Hans-Peter Ehses(rechts) hofft ebenso auf die Realisierung wie die Verwaltung, hier Baumamtsleiter Heiner Nilles.

Auf einer Fläche von 80 Hektar, die sich hinter dem Klostern Machern (links im Bild) bis auf die Höhe von Platten erstreckt, ist der Ferienpark bei Zeltingen-Rachtig geplant. Bürgermeister Hans-Peter Ehses(rechts) hofft ebenso auf die Realisierung wie die Verwaltung, hier Baumamtsleiter Heiner Nilles.

Foto: Ursula Schmieder

Kommt ernun oder kommt er nicht? Ein tiefes Schweigen hat sich über dieeuphorischen Planungen für den Ferienpark bei Zeltingen-Rachtigausgebreitet. Von der Doppelgemeinde aus gesehen sollte er rechtsder Moselbrücke in den Hanglagen oberhalb des Klosters Machern inRichtung Platten entstehen. Ein riesiges Areal, das zwar inseinen Ausläufern bis an die Mosel reichen würde, aber dennochvom Moseltal her nicht einsehbar wäre. Doch die Zeit vergeht ohne sichtbare Erfolge, und mit der verrinnenden Zeit schwindet bei vielen die Hoffnung auf eine Realisierung des Projektes. In den Haushaltssitzungen der vergangenen Monate wurde der Vorwurf der Passivität an die Adresse der Verbandsgemeinde gerichtet. Doch die Ursache für die unerwartete Verzögerung ist eine andere.

Die Weichen sind gestellt

Bei dem ursprünglichen Investor, der "Gran Dorado Gruppe", gab es in den vergangenen Monaten nicht nur einen, sondern gleich zwei Eigentümerwechsel. Erst waren die Ferienpark-Anlagen der Gesellschaft - etwa 30 in Europa, davon zwei in Deutschland - von einem französischen Konzern übernommen worden. Nur wenig später folgte laut Heiner Nilles, dem Leiter der Bauabteilung der VG, die "Verlobung" von "Gran Dorado" und "Center Parcs". Geboren wurde "Center Parcs Europe". Das Projekt Zeltingen-Rachtig geriet dabei jedoch ins Stocken.

Dennoch sind die Weichen für das rund 80 Millionen Euro Projekt gestellt. In 360 Wohneinheiten ist eine Kapazität von 2600 Betten geplant - zum Vergleich: Zeltingen-Rachtig zählt 2400 Einwohner. Dazu sind Restaurants, ein Supermarkt sowie Sportstätten vorgesehen. Allein das Spaßbad war in ersten Entwürfen mit zirka 20 Millionen Euro kalkuliert. Der Bebauungsplan ist längst rechtskräftig und aus formalen Gründen nicht mehr angreifbar. Die Satzung war Anfang 1999 in den Gremien beschlossen worden.

In Kürze ein Termin mit der Verwaltung

Außerdem befinden sich bereits etwa 86 Prozent der gesamten reinen Ferienparkfläche von immerhin 76,7 Hektar im Besitz der Gesellschaft. "Wir bemühen uns um ein Gespräch mit den Verantwortlichen, die von den Personen her die gleichen geblieben sind", informiert Nilles über den derzeitigen Stand. Die Gesellschaft habe in Kürze einen Termin mit der VG angekündigt. Er sei der festen Überzeugung, dass diese das Projekt nicht zu den Akten legen werde. Es stecke zu viel Geld drin- nicht zuletzt für die Planung.

Einen weiteren positiven Aspekt sieht Nilles in der hohen Planreife. Ein Punkt, der auch dem Bürgermeister von Zeltingen-Rachtig Mut macht.

Die Anlage sei die einzige in Deutschland, die Baureife habe. "Die könnten morgen anfangen zu bauen", hofft Hans-Peter Ehses. Zwar befinde sich das Unternehmen in einer Umstrukturierungsphase, habe aber seiner Meinung nach sicher nicht umsonst einige Millionen investiert. Selbst in Bezug auf die restliche Fläche von elf Hektar bebaubaren Landes, die noch im Gemeindebesitz ist, gebe es bereits Vereinbarungen. Die Summe dafür werde mit Baubeginn fällig.

Mit Ehses hofft Ulf Hangert - wenn auch vorsichtig - auf eine Realisierung des Parks. Vor dem Hintergrund der langen Zeit, die es in Deutschland bis zur Baureife eines Projektes brauche, fügt er optimistisch hinzu: "Ich gehe nach wie vor davon aus, dass der Ferienpark kommen wird." Anhaltspunkte, dass es da nicht weitergehen könnte, habe er auf jeden Fall keine.

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