Es wird richtig teuer

Der Verbandsgemeinderat Traben-Trarbach berät heute Abend unter anderem über den "Wirtschaftsplan 2008 Wasserversorgung". Um 26 Cent soll der Wasserpreis erhöht werden. Für eine vierköpfige Familie bedeutet das eine Mehrbelastung von rund 40 Euro im Jahr.

 Kostspieliges Wasser aus der Leitung: Falls das Land nicht auf die Rückzahlung verzichtet, wird es im kommenden Jahr für die Verbraucher in der VG Traben-Trarbach richtig teuer. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Kostspieliges Wasser aus der Leitung: Falls das Land nicht auf die Rückzahlung verzichtet, wird es im kommenden Jahr für die Verbraucher in der VG Traben-Trarbach richtig teuer. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Traben-Trarbach. Keine guten Nachrichten kurz vor Weihnachten für die Bürger der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach. Von bislang 1,28 Euro auf 1,54 Euro pro Kubikmeter will die Verbandsgemeinde den Wasserpreis im kommenden Jahr erhöhen. Zum Vergleich: Im Kreis Cochem-Zell, dort gibt es ein Kreiswasserwerk, zahlen die Bürger derzeit 1,07 Euro pro Kubikmeter. Und diese Gebühr wird voraussichtlich im kommenden Jahr noch gesenkt. Heute Abend, 18 Uhr, berät der VG-Rat im Stadthaus "Alter Bahnhof", Traben-Trarbach, unter anderem über den Wirtschaftsplan Wasserversorgung. Der Werksausschuss hat den Plan abgesegnet und damit auch die geplante Erhöhung um 26 Cent. Das sind auf einen Schlag über 20 Prozent mehr. Es ist zu erwarten, dass auch der VG-Rat dem Wirtschaftsplan zustimmt, denn ansonsten würden die VG-Werke Verluste einfahren.Grund für die exorbitante Erhöhung ist die im vergangenen Jahr geänderte Trinkwasserversorgung für die Ortsgemeinde Enkirch. Enkirch hatte viele Jahre einen eigenen Wasserbrunnen im Ahringstal. Die neue Wasseraufbereitungsanlage wurde erst 1993 in Betrieb genommen. Wegen der Gefahr von Verschmutzungen durch den Flughafen Frankfurt-Hahn wurde der Brunnen stillgelegt. Enkirch wird seit Juli vergangenen Jahres mit Wasser aus der Eifel über den Zweckverband Eifel-Mosel versorgt (der TV berichtete). Das Problem: Das Land hatte seinerzeit für den Bau des Brunnens im Ahringstal der Verbandsgemeinde ein zinsloses Darlehen gewährt, das aber noch nicht komplett zurückgezahlt ist. Die Restschuld beträgt rund 300 000 Euro, die die Werke als Aufwand zu verbuchen haben. Die Verbandsgemeinde hat beim Land beantragt, ihr diese Rückzahlungsverpflichtung zu erlassen. Bislang hat Mainz aber noch keine Entscheidung getroffen. Ein Sprecher des Umweltministeriums antwortete gestern auf Anfrage des TV: "Die Prüfung ist noch nicht abgeschlossen."Noch hofft Verbandsbürgermeister Ulrich K. Weisgerber auf die Einsicht des Landes. Doch es eilt, denn um den 15. Januar eines jeden Jahres verschickt die Verwaltung die Gebührenbescheide. Erlässt das Land bis dahin die Restschuld, könnte kurzfristig ein Nachtragshaushalt mit dann geringeren Wasserpreisen beschlossen werden.

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