Etliche Posten sind noch unsicher

MANDERSCHEID. (peg) Die Stadt Manderscheid muss in ihrem Verwaltungshaushalt einen alten Fehlbetrag von fast 279 000 Euro verkraften. Dadurch ergibt sich ein Defizit von 464 530 Euro. Der Stadtrat stimmte dem Haushalt zu.

Die Einnahmen im Verwaltungshaushalt belaufen sich auf rund eine Million Euro, denen Ausgaben von 1,48 Millionen Euro gegenüber stehen. Im Defizit von 464 530 Euro versteckt sich allerdings ein Fehlbetrag aus früheren Jahren von fast 279 000 Euro. Darauf wies Verbandsbürgermeister Wolfgang Schmitz in der vergangenen Stadtratssitzung hin. Es mache ihm keinen Spaß, in allen Gemeinden nur Negatives erzählen zu müssen, gab er zu. Natürlich könne Manderscheid versuchen, Bedarfszuweisungsanträge zu stellen, die Chancen stünden jedoch schlecht: Alle freiwilligen Leistungen wie beispielsweise der Fremdenverkehr würden komplett abgezogen. Zur Finanzierung des Vermögenshaushaltes mit einem Volumen von 871 520 Euro muss Manderscheid, falls die Stadt alle Investitionsvorhaben realisieren wird, 166 660 Euro als Kredit aufnehmen. Etliche Posten sind noch unsicher. Das Haus Gierden wird definitiv abgerissen (der TV berichtete), doch wie es konkret mit der Einsegnungshalle und dem sie umgebenden Areal weitergeht, ob Manderscheid ein Urnengrabfeld anlegen wird, welche Maßnahmen im Rahmen der Städtebauförderung noch bezuschusst werden: Das alles sind Beispiele für Unsicherheitsfaktoren. Hinzu kommen flächendeckend sinkende Kinderzahlen, was auf alle gesellschaftlichen Strukturen Auswirkungen haben werde, so Schmitz. Einstimmig nahm der Rat den Nachtragshaushalt 2004 an. Der ursprünglich errechnete Kreditbedarf reduzierte sich von 195 340 Euro auf 84 590 Euro. Hintergrund: Einige für das laufende Jahr geplante Investitionen sind nicht oder noch nicht realisiert worden, beispielsweise einige Maßnahmen zur Städtebausanierung oder das mit über 200 000 Euro angesetzte Gesamtprojekt Friedhof. Der Auftrag für den Ausbau des Parkplatzes Friedrichstraße ging an eine Firma aus Idar-Oberstein. Mit 24 900 Euro liegt dessen Angebot um rund 11 000 Euro unter dem angesetzten Preis. Der Rat entschied sich nicht für den billigeren Asphalt, sondern für den hochwertigen Basaltstein als Einfassung für die Blumenbeete, um ein einheitliches Stadtbild zu gewährleisten. Im Forst ist nicht mehr viel Geld zu machen. "Der Holzpreis liegt etwa auf dem Niveau der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts", berichtete Georg Fox. Voraussichtlich wird der Forsthaushalt das Jahr 2004 dennoch mit einem noch übersichtlichen Fehlbetrag abschließen: Ausgaben von rund 71 000 Euro stehen Einnahmen von rund 65 000 Euro gegenüber. Beschlossene Sache ist eine Machbarkeitsstudie für eine Biogas-Anlage. "Darin sehe ich große Chancen für die Stadt", so Bürgermeisterin Christel Praum. Die Wartungskosten lägen erheblich niedriger als beispielsweise bei einer Pelletsheizung. Mit Spannung wird das Ergebnis erwartet.

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