Ett woar scheen

WITTLICH. "Ohn Foasenoacht en schiene Grouß" – "auch an Fastnacht einen schönen Gruß an den Herrgott". Im der voll besetzten Kirche in St. Bernhard feierten die Wittlicher den siebten moselfränkischen Mundartgottesdienst in Wittlich.

Das ist ja noch voller als an Weihnachten -das die überraschte Reaktion mancher "Neulinge". Halb Wittlich und viele aus den Dörfern rundum waren gekommen. Die meisten Gottesdienstbesucher wissen es seit sechs Jahren: Die moselfränkische Mundartmesse ist erfrischend locker und dennoch - darauf legt Zelebrant Rudolf Halffmann Wert - Gottesdienst im besten Sinne. "Hai stäht en Clon" - bereits zum Anfang gab es eine Schunkelmelodie. Die Clowns Silvia Henkel und Regina Lequen brachten frohe Stimmung mit, zusammen mit den 25 Mitgliedern der "Rummelsbacher Bibpailen". Der Eller Jakob war auch dabei, Wittlichs Urgestein, reich dekoriert mit Karnevalsorden. Den Takt bestimmte Peter Dümler am Keyboard. Und alle Gottesdienstbesucher sangen mit, natürlich in Wittlicher Platt: "Mir saohn Mercé Här, oach aon Faosenocht enn schiene Grouß." Regina Lequen meinte bei der Lesung: "Aales hott sein Zeit. Enn Zeit fier de Maul ze haalen und enn Zeit fier ze schwaätzen." Dechant Halffmann predigte in Versform. Das Halleluja bei der Gabenbereitung war rhythmisch und mitreißend, ebenso wie das "Heilig, heilig bess dau" beim Sanctus. Hermann Barzen sprach das "Oose Vatder" und die Wittlicher antworteten mit "Fertich ab, Amen." Auffallend viele Menschen kamen zum Kommunionsempfang, untermalt durch sanfte Keyboard-Klänge. "Vielen Dank für den Zwischenapplaus, der Gottesdienst geht noch weiter", sagte Dechant Halffmann nach dem Danklied "Mihr klatschen mät dä Häänen". Nach dem Schlusslied "Komm, soht et all de Laiden", war der Applaus dann langanhaltend. Irmgard Bernardy und Lydia Schmitt, zwei Frauen von der Schääl-Saidt, waren begeistert. Ihr Resümee kurz und bündig: "Ett woar scheen".

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