Evangelische Kirche blickt auf Zukunft
Trotz Einnahmeeinbrüchen infolge der Finanzkrise sieht sich der Evangelische Kirchenkreis Trier weiter in der Lage, gestalten zu können.
Mülheim/Trier. (urs) Der Haushaltsplan 2010 war eines der zentralen Themen der Synode des Evangelischen Kirchenkreises Trier. Das um etwa zehn Prozent auf 1,45 Millionen Euro gesunkene Einnahmevolumen hat angesichts der Finanzkrise und sinkender Einkommenssteuer kaum überrascht. Bei aller Dramatik sieht Öffentlichkeitsreferent Jörg Weber das aber auch als Chance. Das Positive sei, etwas gestalten zu können, sich Gedanken machen zu können über die Zukunft der Kirche und darüber, wie die Menschen auch künftig erreicht werden könnten.
Als Beispiele nannte er die im Frühjahr beschlossene Pfarrdienst-Konzeption oder parallele Überlegungen hinsichtlich inhaltlicher Neuausrichtungen. Dank der Strukturbeschlüsse vor drei Jahren sei der Kirchenkreis für Veränderungen dieser Größenordnung gewappnet gewesen. Wegen des demografischen Wandels werde sich die Mitgliederzahl bis 2030 von drei Millionen im Jahr 2000 um rund ein Drittel auf zwei Millionen reduzieren. Parallel sei mit einer Halbierung der Finanzkraft zu rechnen.
Einsparungen ja, reduziertes Angebot nein
2006 war daher eine jährliche Ausgabenreduzierung von fünf Prozent bei Diakonie und Verwaltung beschlossen worden sowie drei Prozent fürs Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium. Laut Superintendent Christoph Pistorius bedeutet das aber nicht ein reduziertes Angebot. So würden bisher kostenlose Leistungen nun teils berechnet.
Zentrale Aussage seines Jahresberichts ist der Appell, "die Balance zwischen Freiheit und Verantwortung zu halten". Abschließend stellte Christoph Römhild das Forschungsprojekt "Patongo" vor. Ziel dieses Projektes ist eine Internetplattform, die beispielsweise einen Austausch über erfolgreiche Projekte ermöglicht.
Extra Der Evangelische Kirchenkreis Trier umfasst ein Gebiet von rund 5000 Quadratkilometern zwischen Eifel und Hunsrück, Mosel und Saar. Derzeit leben zirka 57 000 evangelische Christen im Kirchenkreis, die bei den beiden jährlichen Synoden von etwa 100 Abgeordneten der 22 Kirchengemeinden vertreten werden. Mit diesen tagen Fachleute verschiedener Arbeitsbereiche und Einrichtungen über die inhaltliche Arbeit des Kirchenkreises und dessen Finanzen. (urs)
