Vor und nach dem Kreiselbau lautet die kleine Extra-Zeitrechnung in dem Bereich, wo die Wittlicher Koblenzer-, Kalkturm- und Friedrichstraße aufeinander treffen. Abgesehen davon, dass mancher Verkehrsteilnehmer sich immer noch nicht mit den "Blinkregeln" im Verkehrsrund anfreunden kann, gibt es noch eine weitere kleine Schwierigkeit, die manchem zu schaffen macht. Es geht in diesem Fall um das Wegsehen und die Macht der Gewohnheit. Nicht jeder Verkehrsspiegel ist nämlich für jeden Fahrer eingestellt und gedacht. Im Falle des Spiegels an der Koblenzerstraße ist jedenfalls erst Hinsehen und dann Wegsehen angeraten, sitzt man in einem "normalen" PKW. Wer hinsieht, kann lesen: "nur für LKW". Und eben nur für die Fahrer, die hoch über der Fahrbahn thronen, macht die Sehhilfe Sinn. Wer so zusagen von unten blickt und glaubt, was er im Spiegel sieht, sei, was auf der Straße passiert, fährt gefährlich: Denn freie Sicht ist aus dieser Perspektive nicht gleich freie Fahrt! Die Straßenmeisterei Wittlich erklärt, dass vor dem Kreiselbau ein PKW-Spiegel nötig war, weil die Situation unübersichtlich war. Seit es hier jedoch "rund" geht, könne man aus dem PKW heraus problemlos rechts die Kalkturmstraße einsehen. Deshalb habe man zunächst völlig auf einen Spiegel verzichtet. Dann beklagten sich die LKW-Fahrer. Für sie sei an dieser Stelle ein toter Winkel entstanden. Die Straßenmeisterei prüfte und stellte fest: Es stimmt. Es musste also ein neuer Spiegel her. Es folgten Beschwerden der PKW-Fahrer, der Spiegel sei falsch eingestellt. Immerhin war der Vorgänger ja auch für sie bestimmt gewesen. Deshalb habe man das Zusatzschild "nur für LKW" installiert, was allerdings gerne übersehen werde. Und warum gibt es keinen zweiten Extra-Spiegel? Die Fachleute von der Straßenmeisterei Wittlich argumentieren: "Die direkte Sicht ist im Sinne der Verkehrssicherheit immer besser als ein Spiegel, weil ein Spiegel immer verzerrt. "