Expedition quer durch die Eifel

SPANGDAHLEM. Wenn die Amerikaner nicht die Eifel "erobern", kommen die Eifeler zu den Amerikanern. Die bekommen von Kommandeur Dave Goldfein vier Tage Urlaub, um die Eifel und andere Gebiete zu erkunden. Aus diesem Grund präsentierten regionale Veranstalter ihre Ausflugstipps den US-Soldaten des Luftwaffenstützpunkts Spangdahlem (der TV berichtete).

Tourismus-Experten, Burgherren und -fräuleins, Reiseveranstalter, Gemeindeoberhäupter: Viele waren eingeladen, die Eifel zu präsentieren - und viele waren gekommen, um den US-Soldaten auf dem Luftwaffen-Stützpunkt Spangdahlem Land und Leute schmackhaft zu machen. Unter dem Motto "Explore the eifel" waren die Soldaten eingeladen, sich im Saal Eifel zu informieren. Und das taten sie reichlich. Ob Bustour durch das liebliche Moseltal, Kanutour auf der Sauer, Burgbesichtigung, Motorradtour oder Zirkusbesuch, wer sich an den 40 Ständen mit Infomaterial bediente, hatte hinterher die vorsorglich verteilte Papiertüte voll.Im Urlaub eher nach Rom als vor die Haustür

Um die Eifel kennen zu lernen, hat Kommandeur Dave Goldfein den Soldaten in der nächsten Woche vier Tage Urlaub geschenkt. "Es ist auch Teil unserer Arbeit, dass wir Land und Leute kennen lernen", sagte er. Gerade die jungen Soldaten gingen wenig vor die Tür, weil sie Hemmungen hätten. Im Urlaub reisten sie dann eher nach Rom oder Paris, statt zu Zielen vor der Haustür. Als gutes Beispiel voran geht der Oberst. Er möchte mit seiner Familie wandern und Rad fahren, sagt er. Und wenn die Zeit noch reicht, vielleicht auch ein bisschen angeln. Ans Wasser zieht es auch Lindsay und Brad Johnson. Sie möchten in einem See bei Ramstein schwimmen gehen. Etwas kultureller mögen es Jacline Klovas und Kevin Clark. Sie haben vor, Burgen und Städte zu besichtigen. Die Idee von Goldfein, ihnen dafür Zeit zu geben, finden sie "really good" (wirklich gut). Die Messe mit ihren vielen Ständen sei wirklich sehr informativ. Sie sind bereits seit zwei Jahren auf der Airbase stationiert und kannten viele Sehenswürdigkeiten noch nicht. Melissa Grouard ist seit einem Jahr in Spangdahlem. Sie hat sich bereits die Porta Nigra in Trier angesehen und war im Phantasialand in Brühl. Jetzt möchte sie an einer Tour teilnehmen, die unter anderem die Burg Cochem zum Ziel hat. "I love the mosel" schwärmte Tawania Kovacs vom "family support center". Besonders der leckere Moselwein hat es der Amerikanerin angetan. Deshalb besucht sie gerne Weinfeste. Stuff Sergeant Jennifer Lindsey gefiel es in der Eifel bisher so gut, dass sie ihre Aufenthaltsdauer von vier auf sechs Jahre verlängert hat. Kein Deutsch, kein Mut

Sie lernt nun sogar Deutsch. Auch sie ist begeistert von der Idee des Kommandeurs, den Amerikanern die Eifel und andere Gebiete nahe zu bringen. "Die Soldaten kommen hier an, sprechen kein Deutsch und kennen sich nicht aus. Dann trauen sie sich nicht vor die Tür und wissen nicht, wo sie Informationen her bekommen sollen", sagte sie. "Ich kannte lange Zeit Monschau nicht, bis ich mal da war. Monschau ist so wunderbar." Das hört Ulrike Call von der Touristinfo Monschauer Land gern. Um nicht nur Prospekte an den Mann zu bringen, hatte sie sich mit kulinarischen Köstlichkeiten gerüstet. Von den 18 verschiedenen Senfsorten, die in Monschau produziert werden, hatte sie drei zum Probieren mitgebracht. Außerdem gab es "Düttchen" zu naschen. Das sind gerollte Teigtüten aus Biskuit, die mit Sahne gefüllt werden. Wer es herzhafter liebt, kam mit dem richtigen Dreh beim Glücksrad der Wittlicher Touristinformation in den Genuss eines Stücks Säubrenner-Stägken, einer Schweinesalami, die mit Fenchel und Weißwein gewürzt ist. "Die Messe ist wirklich sehr gut organisiert", lobte Conni Baustert, eine deutsche Angestellte der Airbase, die sich in dem morgendlichen Gedränge auch mit Informationen versorgte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort