Fünf neue Glocken locken zum Alten Stadtturm

Fünf neue Glocken ergänzen seit gestern das Glockenspiel am Alten Stadtturm im Herzen von Trarbach. Fast den ganzen Tag waren ein Mitarbeiter der Karlsruher Gießerei Bachert und ein städtischer Arbeiter damit beschäftigt, die gewichtigen Glocken in luftiger Höhe am Gestänge zu befestigen.

 Georg Bauer zeigt der kleinen Leonie und Oma Hildegard Kullmann die neuen Glocken. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Georg Bauer zeigt der kleinen Leonie und Oma Hildegard Kullmann die neuen Glocken. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Traben-Trarbach. (GKB) "Jetzt klingt's runder", freut sich Georg Bauer, zweiter Vorsitzender des Bürgervereins "Traben-Trarbach aktiv e.V." (TTA), dessen Idee es vor Jahren war, die Trarbacher Altstadt mit einem Glockenspiel zu bereichern. Dank vieler Geldspenden der Bürger konnten anlässlich des 100-jährigen Bestehens am 26. September 2004 die 24 Glocken erstmals erklingen, die insgesamt 365 Kilogramm wiegen. Jetzt sind fünf neue Schwergewichte dazu gekommen: Die drei größten Glocken sind 80, 60 und 45 Kilogramm schwer. Eine Glocke hat im unteren Bereich einen Durchmesser von einem halben Meter. Zwei weitere imponieren noch mit 28 beziehungsweise 26 Kilogramm und haben fast 40 Zentimeter Durchmesser. Zu 78 Prozent bestehen sie aus Kupfer, 22 Prozent beträgt der Zinn-Anteil und gestimmt sind sie auf 440 Hertz. "Die tiefen Töne haben bisher gefehlt", berichtet Georg Bauer und zeigt auf das Gusszeichen, das die drei großen Glocken ziert. "Sie wurden mit Kirchenglocken in der Erde gegossen, während die anderen beiden im Formverfahren hergestellt wurden". 16 000 Euro und 1000 Euro für eine Bronzeplatte, die auf die Glockenspiel-Erweiterung hinweist, wurden jetzt von TTA investiert. Möglich wurde die Anschaffung durch die Erbschaft der Traben-Trarbacherin Marion Rämsch, geb. Kayser an den Verein.Mit einem Drahtseil wurden die klingenden Schwergewichte in die Höhe geschafft und am Gestänge befestigt. "Die Firma Bachert hat auch die Glocken für die Dresdener Frauenkirche gegossen", weiß Georg Bauer. "Das Glockenspiel am Stadtturm ist ein Anziehungspunkt", hat er festgestellt. Fünfmal am Tag erklingen bis weit nach Traben zwei Lieder, der Westminster- und der Stundenschlag, und damit es keinen Kollisions-Kurs mit den Kirchenglocken gibt, wird das computergesteuerte Glockenspiel immer wenige Minuten vor der vollen Stunde aktiv. Die Neugier auf das neue Geläut ist groß, und zum Altstadtfest am Samstag, 8. Juni, können sich Bürger und Gäste dann erstmals an dem tollen, vollen Klang des Traben-Trarbacher Glockenspiels erfreuen.

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