Für die Schule und gegen die Kosten

Die Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron steht hinter ihrer "Realschule Plus". Dass sie künftig neben den laufenden Kosten der bisherigen Hauptschule auch die der heutigen Realschule zu zahlen hat, will Rathauschefin Christiane Horsch nicht einfach hinnehmen.

Neumagen-Dhron. (urs) "Wir werden kämpfen", verspricht die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde (VG) Neumagen-Dhron. Bisher hatte Christiane Horsch noch auf einen Ausweg aus der sich abzeichnenden Kostenproblematik bei der Realschule Plus gehofft. Ein Gespräch mit Landrätin Beate Läsch-Weber hat jedoch ihre Befürchtungen bestätigt. Wenn Friedrich-Spee-Realschule und Ausonius-Hauptschule Neumagen-Dhron im Sommer zur "Realschule Plus" werden (der TV berichtete), wird die VG dafür tief in die Tasche greifen müssen. Und zwar gleich, ob sie dann Träger der Realschule Plus sein wird oder nicht.

Die Landrätin habe bestätigt, so Horsch, dass die bisher nur für Sachkosten der Hauptschule zuständige VG in jedem Fall zahle. Sollte sie nicht als Schulträger in der Pflicht sein, werde sie über eine Sonderumlage des Kreises belastet. Ziel sei die Gleichbehandlung aller Verbandsgemeinden. Bisher sei sie immer davon ausgegangen, dass der Kreis einen Ausgleich zahle, räumt Horsch ein. Doch den gebe es nicht.

Bisher summierten sich die Ausgaben für den laufenden Betrieb der Hauptschule - so etwa für Heizung, Hausmeister oder Schulausstattung - auf jährlich rund 100 000 Euro. Für die Realschule mit dreimal so hohen Schülerzahlen und einer größeren Fläche zahle der Kreis derzeit 280 000 Euro pro Jahr. Dass dafür künftig die VG geradestehen soll, will Horsch nicht hinnehmen. Das sei ungerecht. Sie kündigt an, sich dafür einzusetzen, "dass im laufenden Gesetzgebungsverfahren unsere Argumente gehört werden". Schließlich handele es sich hier um eine "qualitativ und quantitativ neue Aufgabe mit erheblichen Mehrbelastungen gegenüber der bisherigen Aufgabe Hauptschule".

VG geht es um Standort und nicht um Trägerschaft



Letztlich laufe die Reform darauf hinaus, dass nur reiche Kommunen sich das leisten könnten. Dabei habe die VG stets betont, "dass es ihr um den Schulstandort geht und nicht um die Schulträgerschaft". Die vom Gemeinde- und Städtebund für die Verbandsgemeinden geforderte Trägerschaft sei nie als zwingend gesehen worden. Zumal Idee des Landes gewesen sei, die Trägerschaft bei den Kreisen zu belassen, was allerdings deren Umlage erhöht hätte.

Als absolut positiv an dem Gespräch mit der Landrätin bezeichnet Horsch die Unterstützung bei den Anfang des Jahres anstehenden Investitionen. Laut Läsch-Weber werde der Kreis bei den für die Ganztagsschule erforderlichen Investitionen dabei sein wie bei denen für die Erneuerung eines Sportfelds. Darüber hinaus richte der Kreis einen naturwissenschaftlichen Raum her, was - die Zustimmung des VG-Rats vorausgesetzt - auch die VG beabsichtige.

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