Fachkräfte dringend gesucht

Fünf Experten und ein volles Plenum: Das jüngste Himmeroder Forum für Führungskräfte beschäftigte sich mit einem akuten Problem für die Region. Nach Jahren der Arbeitslosigkeit fehlt in vielen Betrieben nun das geeignete Personal.

Himmerod. (ako) Selten treffen Lehrer, Schulabsolventen, Unternehmer, Sozialwissenschaftler und Vertreter der Arbeitsagentur so konzentriert zusammen. Diese breit gefächerte Besetzung der von Unternehmensberater Ekkehard Nau moderierten Diskussionsrunde illustrierte zugleich die Fülle an Problemen, die vor allem in ländlichen Regionen am grassierenden Fachkräftemangel beteiligt sind.

Schnell war klar: Die eine Lösung gibt es nicht. Viele Stellschrauben sind an notwendigen Veränderungen beteiligt. Bernd Krings, Lehrer am Dauner Thomas-Morus-Gymnasium und Leiter des dortigen Projektes business@school, räumte eine gewisse Wirtschaftsferne des herkömmlichen Unterrichts ein. Er betonte jedoch auch die Bedeutung der Elternhäuser als Vorbilder für die berufliche Orientierung der Jugendlichen.

Gerhard Schüssler, Geschäftsführer der Procom Personaldienste GmbH in Nerdlen-Kradenbach, bestätigte aus seiner Praxis Defizite in der Hilfestellung für junge Menschen. Er beobachtet, dass die Problematik des leergefegten Arbeitsmarktes längst nicht nur die hoch qualifizierten Kräfte betrifft, sondern auch Helfer etwa für die Produktion.

Entweder seien die Menschen nicht motivierbar oder aber sie sind selbstbewusst und gebildet genug, um Löhne zu fordern, die Unternehmen bisweilen nicht bereit sind zu zahlen.

Die Folge: Die Schere von Angebot und Nachfrage klafft weiter auseinander. Sowohl der neue Leiter der Trierer Arbeitsagentur Wolfram Leibe als auch der Trie rer Organisationsberater Alfred Gettmann betonten die aktive Rolle, die Unternehmen selbst und auch Kommunen bei der Behebung des Fachkräftemangels einnehmen können.

Gute Aufstiegschancen, Weiterbildungsmaßnahmen im Rahmen einer professionellen Personalentwicklung, Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur oder auch die vermehrte Einbindung von Frauen und älteren Arbeitnehmern wurden hier als wesentliche Bausteine einer zukunftsorientierten Arbeitsmarktpolitik genannt.

Für die Region Trier jedenfalls ergibt sich in den nächsten Jahren kein Abbau, sondern ein deutlicher Zuwachs für Beschäftigung, wie Wolfram Leibe darlegte.

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