Fachwerkhaus in Trümmern

KLEINICH. Wolfgang Wittenhorst steht vor den Trümmern seines vor zehn Jahren erworbenen und komplett renovierten Wohnhauses an der Hauptstraße in Kleinich. Bis auf die Grundmauern ist das ehemalige landwirtschaftliche Anwesen, das Wittenhorst mit seiner Frau und zwei Söhnen bewohnte, abgebrannt. Die Familie konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen.

Handballspieler Michael Kaiser bemerkte das Feuer gestern gegen 7 Uhr in der Frühe. Er alarmierte den örtlichen Wehrführer Frank Weber. Am Ende waren es knapp 100 Feuerwehrleute aus der Umgebung, die der Feuerwehr Kleinich zu Hilfe eilten. Das Stallgebäude des Landwirtes Günter Zirfass grenzt an das in Flammen stehende Wohnhaus. Der Stall fängt Feuer. Rund 40 Stück Vieh werden von ihm und Nachbarn aus dem Stall gebracht; zwei Rinder kommen in den Flammen um, "obwohl ich bis zur Erschöpfung gekämpft habe", bedauert Zirfass. Er schätzt den Schaden auf eine halbe Million Euro. Auch seine Garagen sind von dem Brand in Mitleidenschaft gezogen. Wehrleiter Thomas Edringer: "Der angrenzende Stall brannte schon bei unserem Eintreffen, ein Übergreifen auf das Wohngebäude von Zirfass konnte jedoch verhindert werden." Die örtlichen Wehrleute verbuchten in anderer Richtung den gleichen Erfolg. "Da hat nicht viel gefehlt und das Feuer wäre übergegangen auf dieses Gebäude", meint Erhard Weber, der Vater des Kleinicher Wehrführers. Knapp 100 Feuerwehrleute, davon 70 aus der VG Bernkastel-Kues und 26 aus der Einheitsgemeinde Morbach, kämpften gegen die Flammen.Brandursache noch unbekannt

Bürgermeister Ulf Hangert überzeugte sich vor Ort von den Geschehnissen und ließ sich von Thomas Edringer über den Sachstand informieren. Auch Ortsbürgermeister Erich Ströher war an der Brandstelle. "Einmal mehr beweist sich hier, wie wichtig es ist, dass unsere Feuerwehren entsprechend gut ausgerüstet und ausgebildet sind", sagt Hangert. Er ist beeindruckt davon, wie reibungslos und effektiv größeres Unheil durch die freiwilligen Helfer verhindert wurde. Insbesondere die Kommunikation der verschiedenen Wehren untereinander sei verantwortlich gewesen für die Rettung der umliegenden Wohnhäuser. Die Lösch- und Abrissarbeiten dauerten am Mittwochnachmittag noch an. Die Kriminalpolizei aus Idar-Oberstein befasst sich mit der Ermittlung der Brandursache und arbeitet dabei eng mit den Beamten der Polizeiinspektion Morbach zusammen. Auf Anfrage des Trierischen Volksfreunds hieß es von Seiten des ermittelnden Beamten Gerd Rausch, es deuteten keine Anzeichen auf Fremdeinwirkung hin. Die Feuerwehren legten zum Löschen des Brandes zwei Wasserversorgungs-Leitungen; auch Löschschaum kam zum Einsatz. Der Gesamtschaden wird auf mehrere Hundertausend Euro geschätzt. Die Betriebsfläche von immerhin 480 Quadratmetern und 200 Quadratmeter Wohnfläche seien den Flammen zum Opfer gefallen. Mit einem Feuerlöscher habe er versucht, den Flammen im Betriebsgebäude Herr zu werden, berichtet Wolfgang Wittenhorst. Den ohrenbetäubenden Krach seiner Rauchmelder habe er noch im Ohr. Wittenhorst: "Das werde ich sobald sicher nicht vergessen." Außerdem geschädigt infolge der starken Hitzeentwicklung ist das Anwesen der Familie Ochs hinter dem abgebrannten ehemaligen Bauernhaus. "Fensterscheiben gingen zu Bruch, die Haustür ist beschädigt", so die Nachbarin Petra Ochs. Fensterscheiben geplatzt sind außerdem auch im Wohnhaus von Günter Zirfass. Seine Ehefrau, Erika Zirfass: "Wegen der großen Hitze sind gleich mehrere Fenster geplatzt. Wir hatten schon immer Angst, dass so etwas passieren könnte."

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