Fannys dralles Hinterteil

TRABEN-TRARBACH. (GKB) Seit vier Jahren gibt es am Trabener Moselufer einen Boule-Platz. Dort schieben die 15 Mitglieder der Boule-Abteilung des VfL und viele Gäste der Stadt keine ruhige Kugel. In Traben-Trarbach gibt es neben der zehn mal 20 Meter großen Anlage nun eine neue "pikante" Attraktion.

Aus rotem Eifeler Sandstein hat der Starkenburger Bildhauer- und Steinmetzmeister Wolfgang Wendhut ein kleines, feines nacktes Hinterteil gemeißelt. Es ist die Kehrseite von Fanny. Und was es mit dieser Dame und ihrer Beziehung zu dem Wurfsport auf sich hat, erzählen die Traben-Trarbacher Spieler bei der Enthüllung der Plastik mit schelmischem Blick. Doch zunächst geben sie einige Informationen zum Spiel und zur Boule-Abteilung des VfL, die eine der jüngsten des traditionsreichen Vereins ist. 1997 wurde sie vom damaligen Vorsitzenden Klaus Weinmann gegründet. Zunächst mussten sich die Mitglieder mit einem provisorischen Platz begnügen. Im Jahr 2000 legte der VfL den Bouleplatz unter Walnussbäumen an, auf dem nun die 650 bis 800 Gramm schweren Stahlkugeln Richtung "cochonnet", dem Schweinchen, geworfen werden. Diese kleine hölzerne Zielkugel ist nicht größer als ein Tischtennisball. Das Bestreben der Parteien ist es, dem Schweinchen möglichst dicht auf die Schwarte zu rücken. Sechs Kugeln gibt es pro Mannschaft, beim "triplette" zwischen Dreierteams hat jeder Spieler zwei und beim "doublette" drei Kugeln. Seltener gespielt wird einer gegen einen, das "tête à tête". Sind alle Kugeln gespielt, geht's ans Zählen. Beendet ist ein Spiel, wenn ein Team 13 Punkte erreicht hat. "Die größte Schmach ist es, 13 zu Null zu verlieren", sagt Klaus Weinmann. Und nun kommt Fanny ins Spiel! Die war der Legende nach ein dralles Mädchen aus Lyon. Auch ihr Popo war beachtlich. Sie schaute den Boule-Spielern zu, hob für die Verlierer den Rock und entblößte ihr Hinterteil, das diese dann küssen mussten. Die amüsante Boule-Sitte sollte nun auch Einzug an der Mosel halten. Klaus Weinmann und sein Schulkamerad Wolfgang Wendhut hatten die Idee, die der Bildhauer in drei Tagen umgesetzt hat. Am Moselufer unter einem Baum streckt Fanny nun in schusssicherem Abstand zum Boule-Feld den Spielern ihr Hinterteil entgegen. Wer künftig verliert, muss es küssen. "Ich kann mir vorstellen, dass früher einige Spieler extra auf Null gespielt haben, um Fanny hinten eins drauf zu geben", sagt Klaus Weinmann. In Traben-Trarbach wird montags, mittwochs und freitags ab 14 Uhr Boule gespielt, Kugeln können ausgeliehen werden. Neue Mitspieler sind willkommen - wenn sie verlieren, müssen sie küssen.

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