Feine Süße und verborgene Aromen

ENKIRCH. (mü) 160 Gäste genossen die erste Weinprobe unter der Luther-Linde an der evangelischen Kirche in Enkirch. 15 ausgesuchte Weine und kulinarische Genüsse aus der Küche der Mitglieder des Enkircher Hotel- und Gaststättenverbandes überzeugten die Gaumen der Probanden.

"Fruchtsüße Weine bieten viel Geschmack und sind bekömmlich", erklärte Moderator Thomas Caspari bei der Weinprobe anlässlich des Enkircher Festes. Sie seien alkoholärmer als trockene Weine, fuhr er fort und schilderte die Weinherstellung. Er tat gut daran, denn unter den 160 Premieregästen waren auch einige, die darüber bislang wenig wussten. So wie Jürgen Hoppensack und Ute Hammann aus dem norddeutschen Twistringen, die bereits seit 13 Jahren nach Enkirch immer zum selben Winzer-Gastgeber kommen. "Ich habe noch nie eine so schöne Weinprobe mitgemacht", sagt Hoppensack. Ein Secco und 14 Weine der Rebsorten Müller-Thurgau, Riesling, Rivaner und Spätburgunder standen zur Probe. Dazu gab es kulinarische Leckerbissen von Mitgliedsbetrieben des Hotel- und Gaststättenverbands. Zur Winzerpastete mit Cumberlandsauce auf Roggenflit wurden eine feinherbe und eine fruchtsüße Auslese ausgeschenkt. Caspari animierte die Gäste, die Pastete mit der Sauce zusammen zu essen, richtig zu kauen und dann die restsüße Auslese zu probieren. "Sie werden feststellen, dass sie gar nicht so süß wirkt, und dabei werden Sie Aromen entdecken, die sonst vielleicht verborgen blieben". Es war die erste Weinprobe dieser Art, die bei nahezu optimalem Weinproben-Wetter unter der am 10. November 1883 zum 400. Geburtstag von Martin Luther gepflanzten Linde an der evangelischen Kirche stattfand. Mittlerweile hat der Stamm vier Meter Umfang und bot den nötigen Windschatten für die im Sommerkleid fröstelnde Weinkönigin Sabrina Kühnel und ihre Prinzessin Nathalie Hammes. Die Weinprobe kam gut an. Das fanden auch die Einheimischen Christoph Groh und Alexander Willeke. "Nimm 4" boten mit ihrem A-capella Gesang die musikalische Umrahmung. "Das hebt das Ganze und macht es zu einem runden Abend", fanden die beiden und lobten die fachkundige Moderation. "Thomas Caspari weiß halt, wo von er spricht", sagte Christoph Groh, "schließlich ist er selbst Winzer, ein Fachmann eben". Ein weiterer Höhepunkt des Enkircher Festes war der sonntägliche Bürgerfrühschoppen, bei dem sich der örtliche Winzer Tanz- und Trachtenverein, der Karnevalverein 1884 und der Musikverein präsentierten.

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