Fetter Donnerstag heute und vor 100 Jahren

Bernkastel-Kues · Am "Fetten Donnerstag" feiern die Möhnen die Weiberfastnacht. Mit Traditionen wie der Rathauserstürmung, dem Abschneiden von Krawatten und dem Verteilen von Suppe haben sie einen festen Platz in der närrischen Tagen in Bernkastel-Kues. Bereits vor 100 Jahren waren sie unterwegs.

Bernkastel-Kues. Die Weiberfastnacht am "Fetten Donnerstag" zählt zu den ältesten und beliebtesten Karnevalsveranstaltungen im Rheinland und der Region. Im Gegensatz zum Rosenmontag gibt am "Weiberdonnerstag" keine Umzüge, sondern traditionelle Aktivitäten der sogenannten Möhnen. Dazu zählt insbesondere die Erstürmung der Rathäuser in Bernkastel-Kues und Wittlich. Darüber hinaus pflegen die "närrischen Karnevalsfrauen" den Brauch, den Männern die Krawatten abzuschneiden. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg versammelten sich Möhnen in der Stadt Bernkastel-Kues und hüllten sich zur Feier des Tages in festliche Kostüme (linkes Foto). Die historische Fotografie vom "Fetten Donnerstag" des Jahres 1911 zeigt acht Möhnen der Moselstadt in heller Montur. Die Kleidung der "aktuellen" Möhnen (rechtes Foto) ist angelehnt an die historische Mode des beginnenden 20. Jahrhunderts.
Seit Mitte der 1970er Jahre wird die Weiberfastnacht von den Bernkasteler Möhnen in einer jährlich wiederkehrenden Tradition gefeiert. Nach den strengen Fastenregeln früherer Zeiten galten "fette" Speisen in der Fastenzeit als Tabu. Daher wurde am "Fetten Donnerstag" in der Regel noch einmal kräftig getrunken und geschlemmt.
In diesem Sinne bieten die Bernkasteler Möhnen seit 1976 eine Suppe an, die auch in diesem Jahr wieder auf dem Marktplatz von Bernkastel-Kues genossen werden kann. phi

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