Filigran und farbenfroh

BERNKASTEL-KUES. Bestickende österliche Schönheiten: Rot, rosé, blau, lila oder grün - die gestickten Ostereier von Irmgard Stöck-Kronser präsentieren sich in den schönsten Regenbogenfarben.

 Ein ganzes "Nest" voll farbenfroher Stickeier mit Irmgard Stöck-Kronsers Lieblingsmotiv.Foto: Marita Blahak

Ein ganzes "Nest" voll farbenfroher Stickeier mit Irmgard Stöck-Kronsers Lieblingsmotiv.Foto: Marita Blahak

Freundeund Bekannte warten schon sehnsüchtig auf die neue Kollektion derkleinen österlichen Kunstwerke. Die eignen sich auch bestens alsSammelobjekte, denn jedes Ei erhält auf der Vorderseite alsunverwechselbares Merkmal die jeweilige Jahreszahl seinerHerstellung. "1993" steht auf dem ersten Stick-Ei, denn vor zehn Jahren begann die eirunde Leidenschaft der Hobbykünstlerin. Und zwar mit einem gestickten Ei, das ihr die Cousine zum Geschenk machte. "Das gefiel mir so gut, dass ich neugierig wurde und wissen wollte, wie ein solch kunstvolles Ei entsteht", erzählt Stöck-Kronser.

Sie besuchte den Bastelkurs der Cousine im Kurgastzentrum und ihr neues Hobby war geboren. "Handarbeit und besonders das Sticken haben mir schon immer Spaß gemacht", verrät sie. Dazu habe besonders der Internatsaufenthalt bei den Ursulinen in Koblenz beigetragen.

Schon als Teenager das Sticken gelernt

"Dort hatte ich in jungen Jahren eine tolle Handarbeitslehrerin", schwärmt sie heute noch von "Mutter Maristella", die bei den Schülerinnen immer großen Wert auf die Handarbeitsfertigkeit legte. So kam Stöck-Kronser als Teenager mit dem Sticken in Berührung - einer Kunst, die sie bis heute in vielfältiger Weise verwirklicht. Filigrane Stickmuster zieren auch ihre farbenfrohen Ostereier. Auf dem Tisch liegen allerlei "Zutaten" für die begehrten Kunstwerke: jede Menge weiße Kunststoffeier-Rohlinge, Stickleinen, Sticknadel und Stickgarne in schier unendlicher Farbpalette, farblich dazu passende Satinbänder, Litze und Borten sowie Klebstoff. Das Hobby verlangt viel Geduld und Fingerfertigkeit.

"Für mich bedeutet diese Handarbeit Entspannung pur", gesteht die Geschäftsfrau, die abends oder an Wochenenden die Eier stickt. Mit dem jährlichen Sortiment beginnt sie aber erst nach Weihnachten. "Wenn Ostern spät liegt, habe ich um so mehr Zeit", lacht sie. Es gab schon Jahre, da hat sie um die 50 Eier bestickt. Sagt's und lässt vor den Augen der TV -Mitarbeiterin ein Stickei in Rot entstehen. Das für ein Ei passend zugeschnittene Stickleinenstück von 16,5 mal 8,5 Zentimetern hat sie bereits mit einem spiegelbildlichen Muster bestickt - für jede Eiseite eines. Die Motive kommen entweder aus der Natur - wie Hasen, Schmetterlinge und Blumen oder entstehen in der Fantasie.

Da ist ihr absoluter Favorit ein nostalgisches Motiv - das zeigt ein Herz in der Mitte, aus dem zwei Blüten rechts und links "herauswachsen". Schnörkelige Verzierungen geben dem Motiv eine verspielte Note. Dieses hübsche Muster ist der Stickerin so ins Blut übergegangen, dass sie es fast blind sticken kann. Abschließend schneidet sie das Stickleinen in zwei Teile und klebt die beiden Musterhälften passgenau auf je eine Eiseite. Borten und Litze verdecken die Anstoßkanten. Fehlt nur noch das Aufhängeband mit Zierschleife - und schon kann das filigrane farbenfrohe Stickei den Osterstrauß zieren. Bis jetzt hat die stickende "Eierfrau" mehrere hundert Ostereier gefertigt. Und schaut man in die zahllosen Keksdosen mit der unendlichen Menge an Material, dann werden die "Ostereier 2004" wohl nicht die letzten sein.

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