Fit im Schnitt

THALFANG. 18 Feuerwehrmänner aus den Verbandsgemeinden Thalfang und Neumagen-Dhron sowie der Einheitsgemeinde Morbach trainierten gemeinsam das "Sichere Arbeiten mit der Motorkettensäge". Beim Lehrgang im Thalfanger Haardtwald wurde erstmals der Spannungssimulator eingesetzt.

Umgestürzte Bäume blockieren nach einem Windbruch Bundes- oder Kreisstraßen. In der Leitstelle der Feuerwehr geht ein Notruf ein. Wer ist in solchen Notfällen zuständig - die Feuerwehr oder die Straßenmeisterei? "Wenn Gefahr im Verzug ist, übernehmen wir", erklärt Kreisfeuerwehrinspektor Willi Herres. Bei einem Dachstuhlbrand müssen Brandnester mit einer Motorkettensäge freigelegt werden. Hat der Feuerwehrmann die ausreichenden Grundkenntnisse für derart gefährliche Einsätze? "Im Lehrgang werden unsere Leuten praxisnah an der Motorsäge ausgebildet und lernen die verschiedenen Schnitt- und Fälltechniken für den Einsatz im Ernstfall", bekräftigt Herres. Wie wahr, denn im winterlichen Haardtwald wird unter ohrenbetäubendem Lärm gerödelt. Volle Konzentration gefragt

Die drei Feuerwehrmänner Edmund Pfeifer, Jörg Teusch und Andreas Becker wurden im forstlichen Bildungszentrum in Hachenburg für ihre Aufgabe als Ausbilder speziell geschult und vermitteln nun ihren 18 Kollegen den sicheren Umgang mit der Motorkettensäge. "Achtung der Baum fällt", ruft der Sägeführer Andreas Becker. Bäume fällen ist für die meisten Lehrgangsteilnehmer absolutes Neuland. Die gefällten Bäume werden entästet und zum Spannungssimulator transportiert. Das neue Übungsgerät hat 16 000 Euro gekostet und wurde zu je einem Drittel vom Innenministerium, der Unfallkasse und dem Landesfeuerwehrverband finanziert. Es kann den Einsatz bei Windbruch simulieren. Der eingespannte Baumstamm wird mit Hilfe eines Zylinders unter Druck und Spannung gesetzt. "Wir können den Baumstamm seitlich, horizontal oder vertikal unter Druck setzen. So entstehen immer neue Druckzonen und dadurch ändert sich ständig die Schnittführung", erklärt Edmund Pfeifer aus Gielert. Alle 20 Zentimeter verlangt Pfeifer vom Malborner Feuerwehrmann Friedbert Görgen einen neuen, sauberen Schnitt mit der Kettensäge. "Man muss sich unheimlich konzentrieren", so Görgen. Immer wieder weisen die Ausbilder auf die Rückschlaggefahr des Stammes hin, und wie gefährlich die Arbeit mit einer Motorkettensäge ist, wenn der Sägeführer sich nicht an die Sicherheitsbestimmungen hält. "Wenn man das von der Pike auf lernt, gibt es einem auch die Sicherheit für die Arbeit zu Hause", bilanziert Brandmeister Marco Haink. Mit dem neu eingeführten Lehrgang rüsten sich die Feuerwehren auch für ein immer komplexer werdendes Tätigkeitsfeld. Weitere Lehrgänge in diesem Jahr finden vom 17. bis 19. Februar in Bausendorf und vom 23. bis 25. Juni in Laufeld statt.

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