Fluch und Segen der Straßen

Der Wunsch, den Stadtteil Kues mit einer Umgehungsstraße zu entlasten, hat nicht nur Befürworter. Im Nachbarort Lieser befürchtet man eine Zunahme des Verkehrs, falls keine weitere Moselbrücke gebaut wird.

Bernkastel-Kues. Das hohe Verkehrsaufkommen in Bernkastel-Kues ist Fluch und Segen zugleich. Segen, weil die vielen Urlaubs- und Tagesgäste die Kassen füllen. Fluch, weil speziell in der Saison der Strom der Fahrzeuge nicht abreißt und manche Straße überlastet ist.

Der Stadtrat hat sich im August dafür ausgesprochen, erneut eine große Umgehung von Kues ins Auge zu fassen. Dafür müsste der Verkehr von der Fierskapelle durch die Weinberge auf die L 47 geleitet werden. Fahrzeuge könnten dann ungehindert den viel belasteten Stadtteil umfahren. Die Idealvorstellung sieht so aus, dass hinter Kues eine Brücke gebaut wird. Der Verkehr aus und in Richtung Hunsrück könnte dann fließen, ohne einen Ort direkt zu berühren.

Nicht mehr verfolgt werden sollen Pläne, die B 53 im Stadtteil Bernkastel ans Moselufer zu verlegen (der TV berichtete). Das Planfeststellungsverfahren für die Verlegung der B 53 wird der Stadtrat heute, Donnerstag, ab 18 Uhr in der Güterhalle wahrscheinlich zu den Akten legen. Eine Entscheidung, stattdessen die Pläne für eine Umgehung voranzutreiben, wird allerdings nicht fallen. Den Fraktionen steht es aber frei, ihre Meinung dazu zu äußern. "Bisher gibt es für eine solche Umgehung auch nur vage Überlegungen", erläutert Hans-Michael Bartnick, stellvertretender Leiter des Landesbetriebs Mobiliät Straße in Trier.

Nachdem in der August-Sitzung eine Umgehung ins Gespräch gekommen war und der TV darüber berichtet hatte, waren in Lieser Stimmen laut geworden, die eine stärkere Belastung der durch Lieser führenden L 47 befürchten, falls keine Brücke gebaut wird. Die Lieserer befürchten vor allem eine weitere Belastung durch Lastwagen. "Schon jetzt wackeln oft die Häuser", sagt Gerhard Mehn. Peter Pauly-Mehn kündigt an, eine bereits bestehende Bürgerinitiative zu aktivieren, falls Lieser Probleme bekomme. Die Stadt versuche, ihre eigenen Verkehrsprobleme auf Kosten Liesers loszuwerden, kritisieren sie.

Die Stadt bemühe sich um eine Umgehung. "Wie auch immer sie aussehen mag", erwidert Stadtbürgerbürgermeister Wolfgang Port. Die Lieserer sollten sich in diese Planungen einklinken, rät er.

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