Fluchttunnel: Entscheidung Ende des Jahres

Auch nach dem Gespräch zwischen Landrätin Beate Läsch-Weber, Stadtbürgermeister Wolfgang Port, VG-Chef Ulf Hangert und Vertretern des Landesbetrieb Mobilität (LBM) ist weiter unklar, ob neben dem Burgbergtunnel in Bernkastel aus Sicherheitsgründen ein Fluchttunnel gebaut werden muss und wer dafür zahlt.

 1997 wurde in Bernkastel-Kues der Burgbergtunnel eröffnet. Die Entscheidung, ob parallel dazu ein Fluchttunnel gebaut werden muss, ist noch nicht gefallen. TV-Foto: Winfried Simon

1997 wurde in Bernkastel-Kues der Burgbergtunnel eröffnet. Die Entscheidung, ob parallel dazu ein Fluchttunnel gebaut werden muss, ist noch nicht gefallen. TV-Foto: Winfried Simon

Bernkastel-Kues. "In der Angelegenheit gibt es aktuell wegen noch auf ministerieller Ebene zu führender Gespräche keine Ergebnisse." Das teilte gestern die Kreisverwaltung in Sachen Fluchttunnel am Bernkasteler Burgberg dem TV auf Anfrage mit. Die Kreisverwaltung rechnet damit, dass bis Ende dieses Jahres eine Entscheidung fallen wird. Unklar ist weiterhin, wer einen möglichen Fluchttunnel bezahlen muss. Die Kosten dafür werden grob auf drei bis vier Millionen Euro geschätzt.

Die Stadt müsste 127 300 Euro zahlen



Unabhängig davon steht aber fest, dass für die Verbesserung der Betriebstechnik im bestehenden Tunnel (Videoüberwachung, Funkanlage, Beleuchtung) 1,018 Millionen Euro investiert werden müssen. Der Kreisausschuss wird bereits in seiner kommenden Sitzung am 2. November die Gesamtmaßnahme vergeben.

Die Finanzierung ist wie folgt geplant: 75 Prozent zahlt das Land, 25 Prozent der Kreis, wobei der Kreis auf der Grundlage einer Vereinbarung aus dem Jahr 1995 von der Stadt eine Beteiligung in Höhe von 50 Prozent an den Kosten erwartet, die nicht durch Landesmittel abgedeckt werden. Der Anteil des Kreises beträgt 254 600 Euro, die Stadt Bernkastel-Kues müsste also 127 300 Euro zahlen. Der Stadtrat Bernkastel-Kues wird auf seiner Sitzung am kommenden Donnerstag, 29. Oktober, darüber beraten. Die Diskussion um den Bau eines zusätzlichen Fluchttunnels wurde ausgelöst aufgrund einer verschärften Richtlinie für die Ausstattung und den Betrieb von Tunnelanlagen des Bundesverkehrsministeriums (der TV berichtete mehrmals).

Der Tunnel wird täglich von bis zu 6000 Fahrzeugen genutzt. Nach Angaben der Polizei hat es seit der Eröffnung vor zwölf Jahren noch keinen Unfall in der Tunnelröhre gegeben. Allerdings brannte am 12. Mai dieses Jahres vor der Tunneleinfahrt nach einem Motorschaden ein Reisebus völlig aus. Nach Auffassung des Landesbetriebs Mobilität habe dieser Vorfall gezeigt, dass trotz des geringen Schwerverkehrsanteils ein Gefährdungspotenzial bestehe. Vor allem durch den verstärkten Kamineffekt infolge der sechsprozentigen Steigung gäbe es eine besondere Gefährdung bei Bränden.

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