Flüssige "Kunstwerke" unter dem Hammer

BERNKASTEL-KUES. Edle Rieslingweine erzielten auch bei der diesjährigen Auktion des Bernkasteler Rings wieder Rekordpreise. Erst bei 1900 und 2000 Euro ohne Mehrwertsteuer fiel bei den beiden Spitzenreitern des Tages der Hammer.

Die alte Rekordmarke in der über 100-jährigen Auktionsgeschichte, die erst im vorigen Jahr aufgestellt worden war, überboten am Dienstag ein 2001er Ürziger Würzgarten Trockenbeerenauslese des Weingutes Dr.Pauly-Bergweiler, Bernkastel-Kues und eine 2000er Zeltinger Sonnenuhr Trockenbeerenauslese des Weingutes Molitor Bernkastel-Kues/Wehlen. Ausgeboten waren die beiden Weine jeweils für 300 Euro.6290 Flaschen wechseln den Besitzer

Nachdem am Dienstagmorgen für die Weinkommissionäre und interessierte Kunden die Möglichkeit bestand, die zur Auktion anstehenden Weine zu verkosten, kamen die Kreszenzen am Nachmittag unter den Hammer und wechselten ihre Besitzer. Insgesamt standen 46 Rieslingweine (6290 Flaschen) aus 25 Mitgliedsbetrieben zur Versteigerung bereit. Den Schwerpunkt der Auktion stellten ein Kabinettwein sowie Spätlesen und Auslesen des Jahrgangs 2002 dar. Darüber hinaus gab es ausgewählte Kreszenzen der Jahrgänge 2001 und 2000 zu ersteigern - darunter zwei Beerenauslesen, drei Eisweine und drei Trockenbeerenauslesen. Auch die Repräsentantin des Weinanbaugebietes Mosel-Saar-Ruwer, Gebietsweinkönigin Kristina Simon, ließ sich die spannende, genussvolle Veranstaltung munden. Neben den Weinkommissionären und Käufern fanden sich im Publikum auch eine internationale Journalistenrunde sowie interessierte Weinfreunde, die sich dieses Event nicht entgehen lassen wollten. Ring-Vorsitzender Dr. Peter Pauly hatte die Prädikatswein-Versteigerung eröffnet, dann übernahm Auktionator Eberhard von Kunow das Wort - und den Hammerschlag. "Zum ersten, zum zweiten, zum dritten - souverän leitete er die Auktion, während sich das Publikum bei der Probenfolge von der hohen Qualität der zur Versteigerung anstehenden Rieslingweine überzeugen konnte. Das Kleiner werden der Flaschenmengen der einzelnen "Lose" ging gleichzeitig mit einem Größer werden der Preise einher. Da gab es oftmals Beifall auf "offener Szene", wenn die Taxpreise um ein Vielfaches überboten wurden. "Großartig" war des öfteren aus dem Publikum zu hören, wenn die edlen Tropfen über die Zunge rollten. Begeistert war auch das Schweizer Ehepaar Schmocker von der Atmosphäre in der Mosellandhalle: "Das war wahrhaft beeindruckend, eine solche Fülle an großartigen Rieslingweinen kennen zu lernen", sagten die Weinhändler aus Langnau im Emmental, die es nach eigenem Bekunden reizen würde, beim nächsten Mal mitzusteigern. Und das könnte sich lohnen: Denn mit Blick auf den kommenden Jahrgang, dem Fachleute schon vorsichtig einen Platz unter den Jahrhundertweinen einräumen, sagte der Ring-Geschäftsführer Hans-Bernd Pütz zum Abschluss der Veranstaltung: "Freuen sie sich schon jetzt auf die Präsentation und die Auktion des Bernkasteler Ring im nächsten Jahr".

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