Frage der Abwägung

ALTRICH. (mai) Altricher kritisieren den Umweg durch die Sperrung der Lieserbrücke Richtung Wittlich. Wieso gab es keine Ersatzbrücke? wird gefragt.

Der Aussage "Die Altricher scheinen keine all zu großen Probleme mit der Sperrung der Lieserbrücke zu haben" (der TV berichtete) widerspricht Elke Schmidt vehement. "Es gibt jede Menge Leute, die sich über die Sperrung aufregen", sagt die Altricherin. Da sei zum einen der Umweg über Salmtal, wenn man Richtung Wittlich fahren wolle. Rund 13 Kilometer mehr pro einfache Fahrt, das komme in heutigen Zeiten teuer. Zum anderen gebe es das Problem mit den Schulkindern. "Die stehen morgens in großer Zahl an der provisorischen Bushaltestelle gegenüber der Brücke. Das ist gefährlich, da ist viel Verkehr." Schmidt ergänzt: "Sicherlich hätte es andere Möglichkeiten gegeben, eine Ersatzbrücke vielleicht." Wolfgang Zerfaß, Leiter des Brückenbaus beim Landesbetrieb Straßen- und Verkehr (LSV), sagt dazu: "Das ist eine Frage der Abwägung." Für eine Ersatzbrücke wären eine Schneise, eine Zufahrt und eine Planfeststellung nötig gewesen. Die Kosten: Ein Vielfaches der Sanierungskosten, die sich inklusive des recht teuren Fußgängerstegs auf 271 000 Euro belaufen. Dem stünde die einige Wochen andauernde Umleitung gegenüber. Zerfaß weist darauf hin, dass der LSV die Sanierung der maroden Brücke beschleunige, so gut es gehe. Arbeiten wie das Betonieren der seitlichen Kappen beispielsweise würden entgegen sonstiger Vorgehensweise bei laufendem Verkehr erfolgen. Anfang Oktober soll die Brücke wieder befahrbar sein.

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