Französisch macht den Unterschied

MINDERLITTGEN/BERGWEILER. Nach 30 Jahren wechseln die Kindergartenkinder aus Minderlittgen von der Kindertagesstätte Großlittgen nach Bergweiler. Damit besuchen die Kinder aus Hupperath, Minderlittgen und Bergweiler gemeinsam Kindergarten und Grundschule.

Die Kindertagesstätte am Sonnenhang wird ab August für circa 20 bis 25 Kinder aus Minderlittgen ihre Tore öffnen. Bisher gehen die Kinder aus Hupperath und Bergweiler in den Kindergarten Bergweiler. Nun kommen die Kinder aus Minderlittgen dazu. Manfred Schiffer, Bürgermeister von Minderlittgen, erklärt hierzu: "Wir haben 30 Jahre sehr gut mit dem Kindergarten aus Großlittgen zusammengearbeitet. Die Gründe für den Wechsel nach Bergweiler liegen einzig im Einzugsbereich der Grundschule Hupperath und dem Vorschulprogramm. In Bergweiler wird im Kindergarten Französisch angeboten, ebenso wie in der Grundschule Hupperath." Die Kapazitäten sind in Bergweiler vorhanden. Bisher gehen 64 Kinder in drei Gruppen in den Kindergarten. Lehrer besuchen zukünftige Schüler

"Mit den Kindern aus Minderlittgen sind es 75 Kinder, dafür reicht unser Platz aus", sagt Kindergartenleiterin Sandra Steffens. Für das Angebot im Kindergarten Bergweiler hat der Wechsel der Minderlittgener Kinder keine Auswirkungen. "Wir nehmen weiterhin auch schon Zweijährige auf und betreuen Grundschüler bis zur zweiten Klasse nachmittags", erklärt die Kindergartenleiterin. Bewegung, Naturpädagogik und intensive Elternarbeit bleiben weiterhin Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit des Kindergartens Bergweiler. Im Vorschulprogramm arbeitet der Kindergarten intensiv mit der Grundschule Hupperath zusammen. Sowohl Grundschule als auch Kindergarten bieten Französisch an. Bei einem Elternabend im Kindergarten haben die Eltern Gelegenheit, die Lehrer der Grundschule kennen zu lernen. Die Lehrer der Grundschule besuchen ihre zukünftigen Schüler bereits im Kindergarten und beobachten sie, um sich ein Bild von ihnen zu machen. "Der Wechsel vom Kindergarten zur Grundschule ist für die Kinder aus Minderlittgen auch einfacher, weil sie die Kinder aus Hupperath und Bergweiler schon aus dem Kindergarten kennen", sagt Bürgermeister Manfred Schiffer, "es geht hier einfach um das Wohl der Kinder, das steht im Vordergrund." Auch Karl-Heinz Hubo, Bürgermeister aus Großlittgen, hat für den Wunsch der Eltern Verständnis, dass die Kinder nach Bergweiler in den Kindergarten gehen sollen. "Hier in Großlittgen wird im Vorschuljahr Englisch gelehrt, und in der Grundschule Hupperath geht es mit Französisch weiter. Da könnten die Kinder aus Minderlittgen Nachteile haben, die Sorge der Eltern kann ich nachvollziehen", zeigt sich Karl-Heinz Hubo verständnisvoll. Für den Kindergarten Großlittgen hat die geringere Kinderzahl zur Folge, dass er in Zukunft nur noch ein Zwei-Gruppen-Kindergarten sein wird statt eines Drei-Gruppen-Kindergartens. "Wir haben Pläne, den Kindergarten zu sanieren. Diese Pläne müssen wir nun den veränderten Bedingungen anpassen", erklärt der Bürgermeister. Für die Zukunft wünscht er sich, dass sich beispielsweise durch eine Betreuung für Kinder unter drei Jahren und den Zuzug junger Familien im Neubaugebiet neue Perspektiven für den Kindergarten Großlittgen ergeben. In den Kosten für die anstehende Sanierung des Kindergartens sieht er keinen Grund für den Wechsel der Kinder nach Bergweiler. "Auch in Bergweiler muss sich die Minderlittgener Gemeinde an Sanierungskosten beteiligen, das spielte für deren Entscheidung keine Rolle."

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