Frauen hängen Männer ab

BERNKASTEL-KUES. Die Rahmenbedingungen sind gut. Was der Region noch fehlt, ist ein übergeordnetes Erscheinungsbild, das für den Wiedererkennungswert sorgt.

Das Motto "Die Welt zu Gast bei Freunden...an der Mosel" (Bericht oben), passt haargenau zum eigentlichen Thema des Nachmittags. Denn die Beiträge beim Fachkongress "Steillagenweinbau und Tourismus" laufen auf eine Frage hinaus. Wie schafft es die Region, ein noch höherwertiges Angebot für den Gast zu erstellen, und wie wird das Angebot an den Mann oder die Frau gebracht? Apropos Frau: Die läuft dem Mann in Sachen Bildung, Sozialkompetenz und anderen "Kleinigkeiten" demnächst den Rang ab. Das glaubt zumindest Tourismusexperte Klaus Reppel. "Die Werbung wird femininer werden", folgert er. Es ist wie so oft, wenn Veranstaltungen dieser Art über die Bühne gehen. Die Redner schwärmen von der einmaligen Kulturlandschaft und vom einzigartigen Riesling, von freundlichen Menschen und der 2000-jährigen Geschichte. Doch anscheinend wird diese Botschaft noch nicht überall verstanden, oder kommt nicht als einheitliches Bild bei den Zielgruppen an. Professorin Anita Burgard (Fachbereich Kommunikationsdesign an der Fachhochschule Trier) spricht eine Schwachstelle an: Es fehlt ein einheitliches Erscheinungsbild der regionalen Identität. Ihr Vorschlag: "Die Basis für das Erscheinungsbild stellen die einzigartigen und untrennbaren Verbindungen von Weinbau, Landschaft und Kultur im Moseltal dar, die von allen Beteiligten aus Weinbau, Tourismus, Kultur und Handwerk zusammen gelebt werden können." Darauf baut auch Minister Hans-Artur Bauckhage, der unter anderem für Weinbau und Tourismus in Rheinland-Pfalz zuständig ist. Mit der Entwicklungskonzeption "Weinkulturlandschaft und Tourismus im Moselland" habe eine "intensive Zusammenarbeit zwischen dem DLR Mosel, der Mosellandtouristik, den Verkehrsämtern der Region, den Landkreisen, der Industrie- und Handelskammer, der Weinwerbung, dem Weinbauverband und dem Hotel- und Gaststättenverband begonnen", sagt er. Erste Projekte sind in Planung. Moselland-Touristik-Geschäftsführerin Sabine Winkhaus-Robert erläutert: "Die Moselweinstraße wird zu einer echten Touristikroute gestaltet. Die Mosel-Erlebnis-Route wird mit weiteren Themenwegen und gastronomischen Angeboten erweitert. Es wird ein ,Gastroführer Moselland' aufgelegt. Jedes Jahr wird die Region unter einen Themenschwerpunkt gestellt (regionale Baukultur, Landschaft, Steillagenweinbau, Wasser, Kultur)." "Wir haben eine klare Strategie für die nächsten Jahre", sagt DLR-Leiter Hubert Friedrich. Abhängig sei die Umsetzung aber davon, dass auch weiterhin finanzielle Mittel aus dem Leader-Plus-Programm fließen.

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