Freie Fahrt durch Andel

Nach monatelanger Sperrung ist Andel wieder unproblematisch erreichbar, was vor allem Betriebe aufatmen lässt, die auf den Durchgangsverkehr angewiesen sind. Doch für die Bürger sind Lärm und Schmutz noch nicht ausgestanden.

Andel. (urs) Ein wenig kahl sieht es noch aus in Andel. Doch immerhin ist der Bernkasteler Stadtteil wieder erreichbar. Mit Beginn der Erdarbeiten für neue Kanal- und Wasserleitungen war die Ortsdurchfahrt seit dem Frühjahr 2007 mehrere Monate gesperrt. Die reinen Bauarbeiten seien aber seit Ende Oktober 2007 abgeschlossen, bilanziert Ortsvorsteher Rolf Kröhner. Allerdings sei dieser Zeitpunkt von der Witterung her ungünstig gewesen, so dass die Feinschicht teils nachgebessert werden müsse. Während die Arbeiten entlang der Ortsdurchfahrt noch relativ zügig über die Bühne gingen, braucht es momentan Geduld. "Die Restarbeiten laufen etwas zögerlich", verweist Kröhner auf die im Spätherbst geplante Bepflanzung an den Ortseingängen, die Sache des Bundes ist. Vorgesehen sei eine freundlichere Gestaltung mit einer Baumreihe an der von Mülheim kommend rechten Böschung. Kröhner bedauert nur, dass die Ortsdurchfahrt gestalterisch nicht allzu viel hergegeben hat. Die Straße sei einfach zu schmal. Teils reichten private Grundstücke bis an die Fahrbahn. Daher sei auch nur entlang einer Seite der Straße ein durchgehender Gehweg angelegt worden. Moselseitig sei aber dank des Entgegenkommens einiger Eigentümer zumindest ein "optischer Gehweg" gelungen. Doch mit der freien Fahrt durch Andel ist die Sache für die Bürger noch längst nicht ausgestanden. Denn nun kommen die Seitenstraßen an die Reihe sowie die im Neubau- und Gewerbegebiet. In der Poststraße haben die Bagger bereits begonnen mit ihrer Arbeit, die sich über Monate hinziehen wird. Immerhin werden in Andel insgesamt 1,2 Millionen Euro verbaut. Die Investitionen des Bundes für den Ausbau der B 53 sind bis auf die Herstellung der Gehweg durch die Gemeinde aber außen vor. Finanziert wird der Batzen teils über Zuschüsse von 25 bis 50 Prozent, teils über von den Bürgern zu zahlende wiederkehrende Beiträge. Seitenstraßen kommen jetzt an die Reihe

Trotz der Mehrfachbelastung der Andeler ist ihr Wille, die Sache durchzustehen, groß. Laut Kröhner hatten etliche Bürger kaum Probleme gehabt mit der Sperrung. Zumal die Baufirmen stets bedacht gewesen seien, die Erreichbarkeit der Häuser zu gewährleisten. Doch es gebe auch Anwohner, die angewiesen seien auf den Durchgangsverkehr. Als Beispiel nennt er ein Stehcafé, für das die Beeinträchtigung schon krass gewesen sei. Ähnlich schwierig sei die Situation für Zimmervermieter gewesen. Für die Vermieter von Ferienwohnungen hätten die Bauarbeiten aber weniger eine Rolle gespielt, da deren Gäste meist längerfristig buchten. Ein anderes Problem sei, dass auch der Schwerlastverkehr die innerörtliche Umgehung genutzt habe. Die ausgewiesene Strecke, zum Teil über befestigte Wirtschaftswege, sei für derartige Lasten nicht geeignet, was zu Schäden geführt habe. Die erforderlichen Ausbesserungen bewegten sich um die 15 000 Euro.Ungetrübt ist Freude aber derzeit nicht. Zwischen Andel und Mülheim wird eine Abbiegespur ins Gewerbegebiet gebaut, zwischen Andel und Bernkastel wird die Fahrbahn ausgebessert. Der Verkehr wird per Ampel geregelt. Speziell die Arbeiten zwischen Andel und Bernkastel sorgen wegen der langen Rotphase für Unmut. Außerdem sei seit Wochen kaum eine Bautätigkeit zu erkennen, heißt es.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort