Freie Wähler mit neuem Schwung

Der Regionalverband "Freie Wählergruppen Region Trier" hat einen neuen Vorsitzenden wie einen neuen Vorstand gewählt. Neuer Chef ist Johannes Pinn. Er löst Dieter Müller ab, der seit der Gründung des Verbandes vor 16 Jahren im Amt war.

 Der neue Vorstand des Regionalverbandes „Freie Wählergruppen Region Trier“: Vorne der neue Vorsitzende Johannes Pinn (Vierter von rechts) mit seinen Stellvertretern Hans-Georg Jakobs, Rudi Rinnen (Zweiter und Vierter von links) und Hermann Kleber (rechts). TV-Foto: Ursula Schmieder

Der neue Vorstand des Regionalverbandes „Freie Wählergruppen Region Trier“: Vorne der neue Vorsitzende Johannes Pinn (Vierter von rechts) mit seinen Stellvertretern Hans-Georg Jakobs, Rudi Rinnen (Zweiter und Vierter von links) und Hermann Kleber (rechts). TV-Foto: Ursula Schmieder

Binsfeld/Trier. Die freien Plätze bei der Jahreshauptversammlung des Regionalverbands Freie Wählergruppen (FWG) Region drücken etwas auf die Stimmung. Die geplatzte Fusion der Sparkasse Trier und der Kreissparkasse Bitburg-Prüm hallt nach.

Das Nein der Freien Wähler aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm hatte eine Kündigungswelle ganzer Gruppen im Kreis Trier-Saarburg ausgelöst.

Der Riss ist so tief, dass trotz anstehender Vorstandswahlen kein Freier Wähler aus Trier-Saarburg erschienen ist. Der Posten eines der vier Stellvertreter des Vorsitzenden bleibt daher unbesetzt, ebenso zwei der zehn Beisitzerposten. Vorerst, wie der neue Vorstand (siehe Extra) hofft. Johannes Pinn - einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt - ist optimistisch: "Wir hoffen, dass wir mit den freien Gruppierungen künftig wieder konstruktiv zusammenarbeiten."

Doch das ist nicht das einzige Ziel des neuen FWG-Chefs. Schwerpunktthemen des 47-jährigen Forstbeamten sind erneuerbare Energien und die Demografie. "Wir können nicht mit immer weniger Menschen immer mehr Fläche verbrauchen - da müssen wir umdenken."

Gleichzeitig plädierte er für Windkraft und Biogas: "Mobilität der Zukunft muss aus eigenen Ressourcen bestritten werden."

Am Herzen liegen ihm zudem die flächendeckende Versorgung mit schnellen Datenleitungen (DSL), die Reform der Verwaltung, die er sich effizienter und unkomplizierter wünscht und die Bildung.

Klare Ziele für die FWG nannte auch Vorgänger Dieter Müller, 16 Jahre Vorsitzender des 1993 gegründeten Regionalverbands. Vor dem Hintergrund der Wahlen, aus denen die FWG gestärkt hervorgegangen sei, mahnte er mehr solidarisches Handeln der Region an: "Wir verschwenden zu viel Energie für interne Auseinandersetzungen und auch als Bittsteller beim Land."

Dass die Regierung sich weigere, die Regionalplanung angemessen finanziell auszustatten, ist für Müller eine "Politik gegen die Interessen und den Willen der Bürger und der Verantwortlichen in der Region".

Statt auf einem "Ausschließlichkeitsanspruch zu beharren", sollte den Menschen vor Ort etwa mehr Eigenständigkeit zugestanden werden. Vor Ort sollten zudem die Menschen stärker eingebunden werden.

Er wünscht sich statt eines Kirchturmdenkens eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Luxemburg, Belgien und Frankreich.

Aufbruchstimmung vermittelten auch die Grußworte des FWG-Landesvorsitzenden Manfred Petry: "Wir sind dabei, uns neu zu orientieren, neu aufzustellen", meinte auch er mit Blick auf die Wahlen. EXTRA Vorsitzender: Johannes Pinn Stellvertreter: Hans-Georg Jakobs (Kreis Bernkastel-Wittlich), Hermann Kleber (Stadt Trier), Rudi Rinnen (Eifelkreis Bitburg-Prüm). Alle einstimmig gewählt. Schatzmeisterin: Iris Bindges Schriftführer: Reinhold Niederprüm Pressewart: Norbert Kraff Beisitzer: Richard Ernser und Alfons Willems (Stadt Trier), Dieter Müller (bisheriger Vorsitzender, ausgezeichnet mit der goldenen Ehrennadel der Freien Wähler) und Roland Leufgen (Eifelkreis Bitburg-Prüm), Willi Feilen und Johannes Schneider (Kreis Bernkastel-Wittlich), Alfred Lorenz und Jörg Leclaire (Vulkaneifelkreis). Kassenprüfer (nicht dem Vorstand angehörend): Ulrich Müller, Josef Meyer. (urs)

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