Fremdenfeindliche Parolen gegen Flüchtlinge in Traben-Trarbach

Traben-Trarbach · Eine Gruppe von mehreren Personen hat in Traben-Trarbach vor einem Wohnhaus für Flüchtlinge ausländerfeindliche Parolen skandiert und versucht, Scheiben einzuschlagen. Das teilte die Polizei mit. Schon im Oktober war das Haus Ziel eines offenbar fremdenfeindlichen Übergriffs.

 In diesem Eckhaus in Traben-Trarbach ist der internationale Willkommenstreff untergebracht, vor dem in der Nacht zum Samstag eine Gummimatte angezündet wurde. In dem Haus wohnen auch sieben Flüchtlinge.

In diesem Eckhaus in Traben-Trarbach ist der internationale Willkommenstreff untergebracht, vor dem in der Nacht zum Samstag eine Gummimatte angezündet wurde. In dem Haus wohnen auch sieben Flüchtlinge.

Foto: Winfried Simon

Der Vorfall hat sich in der Nacht von Samstag auf Sonntag im Wohnhaus Am Markt im Ortsteil Trarbach ereignet. Dort hat Verbandsgemeindeverwaltung Traben-Trarbach in einer Wohnung sieben ihr zugeteilte Asylbewerber untergebracht. Vor diesem Haus standen gegen 1:25 Uhr in der Nacht laut Polizei mehrere Personen, die ausländerfeindliche Parolen und Drohungen in Richtung der Wohnung und der Bewohner riefen. Ferner versuchten einige, Fensterscheiben einzuwerfen. Ein Hinweisschild, welches an einer Hauswand angebracht war, wurde abgerissen und durch ein offenstehendes Fenster in die Wohnung geworfen. Laut Polizei schätzen Zeugen die Zahl der Teilnehmer auf 10 Personen. Im Haus befindet sich die Begegnungsstätte für Asylbegehrende, die Wohnung liegt darüber.

Verletzt wurde niemand, die Asylbewerber schliefen zur Tatzeit in ihren Zimmern.

Schon am 17. Oktober 2015 hatte es einen offenbar fremdenfeindlichen Angriff auf das Haus gegeben . Damals hatten bislang unbekannte Täter eine vor der Begegnungsstätte liegende Gummi-Fußmatte angezündet und sie gegen die hölzerne Haustür gelehnt. Zeugen konnten seinerzeit ein Übergreifen der Flammen auf das Haus durch ihr beherztes Einschreiten verhindern.

Die Ermittlungen in diesem und dem aktuellen Fall führt das Fachkommissariat für politisch motivierte Kriminalität der Kriminaldirektion Trier. Es ermittelt unter anderem wegen des Verdachts auf Volksverhetzung, Landfriedensbruch und Bedrohung übernommen. Ob es zwischen den Ereignissen einen Tat- oder Täterzusammenhang gibt, steht zurzeit noch nicht fest.

Zeugen werden um Hinweise gebeten, Telefonnummer 06542/98670 (Polizei Zell) oder 0651/9779-2290 (Kripo Trier). Am Vertrauenstelefon (Nummer 0152/28854968) können Personen auch ohne Angabe ihrer Identität vertrauliche Mitteilungen machen.

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