"Wir sind noch in der Erprobungsphase des "Hauses der Gemeinde", aber dessen Akzeptanz hat sich heute mit dem großen Publikumszuspruch mehr als bestätigt", unterstrich Faust in seiner Begrüßung. Die großen und kleinen Zuhörer erlebten eine kurzweilige virtuose Musikstunde, in der sechs Frauen mit ihren Flöten das "Sagen" hatten, begleitet von Axel Leischner an der Gitarre. Das Mülheimer Blockflötenensemble besteht seit vier Jahren in wechselnden Besetzungen. "Wir sind alle Laien", die Freude an der Musik haben, sagt Heidrun Leischner. Die Frauen im Alter zwischen 30 und 55 Jahren treffen sich jede Woche zur Probe. Das Resultat bringt die Gruppe bei vier bis fünf Auftritten im Jahr zu Gehör. Das vielfältige Musikprogramm im Gemeindehaus stand unter dem Titel "Wie es uns gefällt", denn es waren allesamt Lieblingsstücke des Ensembles. Das Publikum lauschte mit Genuss. Die Flötentöne gingen ins Ohr und ins Blut. Zur Programmfolge gehörten mittellalterliche Tanzmusik und traditionelle jüdische Melodien ebenso wie bekannte Weisen und Tänze aus Frankreich, Irland und Lateinamerika. Das Instrumentenarsenal reichte von der kleinen Sopranino über Sopran-, Alt-, und Tenor- bis hin zur Bassblockflöte. Und selbst die "Cornamuse", ein Doppelrohrblattinstrument als Vorgänger der Oboe, kam zum Einsatz. Für Ensemble-Leiterin Heidrun Leischner war es eine besondere Freude, auch etliche Kinder im Publikum zu sehen. So erlebten auch die jüngsten Musikfreunde, die oftmals ihre eigene musikalische Ausbildung mit dem Erlernen der Flöte beginnen, dass dieses Instrument "nicht nur ein Hänschen-Klein-Instrument ist, sondern dass man mit der Flöte ganz tolle, variantenreiche Musik machen kann". Das konnte die kleine Franziska nur bestätigen, die nach dem Konzert neugierig einen Blick in den Koffer mit der großen "Familie der Blockflöten" warf.