Wehlen an der Mosel und "Stadt Wehlen" an der Elbe haben mehr als den einprägsamen Namen gemeinsam. Was die beiden verbindet, ist auch die Liebe zum Wein. Denn der hat die mittlerweile zehn Jahre währende Freundschaft letztlich besiegelt - und zwar an den Tagen der offenen Weinkeller. Daher hat der Frühlings-Abstecher an die Mosel für die Stadt Wehlener bereits Tradition. In diesem Jahr reisten fast 40 Leute an die Mosel. Die Wehlener Ortsvorsteherin Gertrud Weydert hat das harmonische Miteinander der schon vor der Wende eingeläuteten Freundschaft zu schätzen gelernt. Aus den ursprünglich privaten Bekanntschaften habe sich ein reger Austausch entwickelt. "Es ist eine lockere Partnerschaft", bringt sie die regelmäßigen Stippvisiten hüben wie drüben auf den Punkt. Wenn die Moselaner im September wieder mit 50 Personen an die Elbe reisen, ist auch sie wieder mit dabei: "Ich freu' mich schon darauf." Die "Pateneltern" Hans-Ulrich und Martha Praus sorgen schon seit Jahren für ein abwechslungsreiches Programm. Daher sei der Bus auch längst ausgebucht und Plätze nur noch über eine Warteliste zu ergattern. Was die Bürger aus Wehlen und Stadt Wehlen zusammenschweißt, ist aber auch das verbindende Schicksal eines stets vom Hochwasser bedrohten Ortes. So hatten die Moselaner ihre Partnergemeinde während des schlimmen Elbehochwassers vor wenigen Jahren nicht nur finanziell unterstützt, sondern sie auch mit Pumpen, Gummistiefeln und Schubkarren versorgt. Und auch vor wenigen Wochen zitterten die Wehlener wieder mit, so Weydert: "Es war grad so an der Grenze - die hatten das Wasser schon auf dem Marktplatz stehen."