Frohe Babys, zufriedene Mütter

TRABEN-TRARBACH. "Gut durch das erste Lebensjahr – sicher durch das Leben" nennt sich ein Kurs für junge Mütter und Väter in Traben-Trarbach. Der Kurs gibt Unterstützung und Hilfe, die das Hineinwachsen in die Elternrolle erleichtern.

Die sieben Wonneproppen fühlen sich sichtlich wohl. Lina-Marie und Joshua, beide gerade sechs Monate alt, greifen nach einem Spielzeug und untersuchen es ausgiebig mit Fingern und Lippen. Die fünf Monate alte Katharina sieht sich im Spiegel und staunt mit großen Augen über das, was sich vor ihr abspielt. Sie und die anderen vier munteren Babys krabbeln und brabbeln, greifen und staunen. Sie erfahren die Welt, und die Mütter beobachten das alles mit großer Freude. Jeden Montagvormittag treffen sich die Mütter mit ihren Babys im Awo-Haus in Traben, um gemeinsam Erfahrungen auszutauschen und um Freude, Kraft und Phantasie im Alltag mit ihrem Kind zu entdecken. Kursleiterin Beate Müller aus Irmenach, ausgebildete Früherziehungsberaterin, erklärt: "Gemeinsam wollen wir Zeit und Raum schaffen, um das Kind in seiner Lebensart wahrzunehmen. Wir unterstützen die Sinne des Babys behutsam, wir singen, wir massieren die Babys und sprechen auch über Erziehungsfragen." Beate Müller hat festgestellt, dass heute viele junge Mütter verunsichert sind. Das Problem sei nicht ein Zuwenig, sondern ein Zuviel an Informationen und Ratschlägen. Die dreifache Mutter: "Es gibt unglaublich viele Bücher zu allen Fragen der Erziehung. Die Mütter sollen gar nicht so viel lesen, sondern sich mehr auf ihr Gespür verlassen und untereinander ihre Erfahrungen austauschen." Hinzu komme, dass die meisten Mütter heute viel mehr auf sich allein gestellt seien als früher. Müller: "In früheren Jahren lebte man in einer Großfamilie, da hat schon mal die Oma den Säugling in den Schlaf gesungen oder den Brei angerührt." Für alle Mütter, die an dem Kurs teilnehmen, ist besonders wichtig, mit Gleichgesinnten zusammenzukommen. Stefanie Klein (30) aus Kröv bedauert, dass mit der Mutterrolle die sozialen Kontakte weniger werden. Bis kurz vor der Geburt von Katharina, die jetzt fünf Monate alt ist, war sie berufstätig. Sie freut sich jedes Mal auf die Gruppe, in der sie mit anderen Müttern über ihre Erfahrungen sprechen kann. "Mein Kind will nicht essen." "Mit dem Stillen klappt es nicht so." "Es schläft nachts nicht." "Es weint so viel." Solche und viele andere "Problemchen" werden diskutiert. Pia Golczuk aus Wolf hat mit 36 Jahren ihr erstes Kind bekommen. Die Steuerfachwirtin freut sich auf die wöchentliche Kursstunde und auf die Gespräche mit den anderen Müttern und der Kursleiterin. Ihre kleine Marie liegt derweil auf einer flauschigen Decke und hebt ganz neugierig das Köpfchen. Heute ist auch erstmals ein Vater mit dabei. Martin Kolz aus Longkamp hat einen Tag Urlaub und ist zusammen mit Ehefrau Heike und Töchterchen Lina-Marie gekommen. Lina-Marie ist ihr zweites Kind, beide habe daher schon Erfahrung mit dem "richtigen Umgang" mit einem Baby."Das zweite Kind kommt ja oft zu kurz", sagt Heike Kolz, die bereits einen ähnlichen Kurs absolviert hat. Außerdem tue ihr der Kurs auch ganz persönlich sehr gut.

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