Fruchtig und spritzig

Die "Weinvision Lieser" ist bei Genießern und dem Fachpublikum angekommen. Bei der sechsten Auflage hat sogar anfänglicher Regen die Besucher nicht abhalten können vom Verkosten der jungen Weine.

 Wer sich bei der Lieserer „Weinvision“ zumindest ein Stück weit durch die Vielfalt der 2007er Weine testen möchte, darf sich stets nur ein klein wenig einschenken lassen. Im Bild die Kirchberger Gäste Willi und Hiltrud Scherer (1.u.3.v.links) mit der Winzerfamilie Loersch, die Töchter Katharina und Eva Maria sowie Jutta und Stefan Loersch (von links) vom Weingut Hugo Hower. TV-Foto: Ursula Schmieder

Wer sich bei der Lieserer „Weinvision“ zumindest ein Stück weit durch die Vielfalt der 2007er Weine testen möchte, darf sich stets nur ein klein wenig einschenken lassen. Im Bild die Kirchberger Gäste Willi und Hiltrud Scherer (1.u.3.v.links) mit der Winzerfamilie Loersch, die Töchter Katharina und Eva Maria sowie Jutta und Stefan Loersch (von links) vom Weingut Hugo Hower. TV-Foto: Ursula Schmieder

Lieser. (urs) Das Angebot ist vielfältig. Mit rund 60 verschiedenen Weinen — weiße 2007er und rote 2006er — erwarten zehn örtliche Winzer die Gäste der "Weinvision Lieser".

Für Weinkenner daher die Gelegenheit, sich einen Überblick vom Leistungsvermögen der örtlichen Winzer zu verschaffen. Unter den Gästen finden sich daher Urlauber ebenso wie Fachpublikum aus der Region.

Willi und Hiltrud Scherer sind sogar extra aus Kirchberg angereist. Winzer Stefan Loersch (Weingut Hugo Hower) habe ihnen die Weinvision empfohlen.

Vor allem aber drängen sich Moselaner an den Weingutszelten. Andreas Bottler vom Mülheimer Weingut Hermann und Andreas Bottler spricht allen Winzern ein Kompliment aus. Gut seien die durchweg "harmonischen" Weine ja alle. Vor allem aber sei der 2007er "klar und fruchtig betont". Die Weine machten "nicht satt" und der Alkohol stehe nicht im Vordergrund. Für einen "Trocken-Trinker" wie ihn also ein super Jahrgang. Aber auch "Nicht-Trocken-Trinkerin" Ulrike Föllenz kommt auf ihre Kosten. Eine "Lieserer Niederberg-Helden"-Spätlese habe sie da schon überzeugt, verrät die Bausendorferin: "Der ist rieslingtypisch und spritzig." Winzer Ulrich Schumann, der beiden einschenkt, schätzt an der Weinvision den persönlichen Kundenkontakt. Da bleibe immer Zeit für ein Gespräch. Dazwischen greifen die Gäste zu den Backwaren der Bäckerei Licht oder stärken sich an vom Landhaus Steffen aufgetischten Leckerbissen wie "Kegel von Weißkäse und Rächerfischen".

Kaum angelaufen, scheint die sechste Weinvision gegen 19 Uhr aber sprichwörtlich ins Wasser zu fallen. Hans-Ludwig Meyer nimmt den Regen zwar mit Humor. Dann nutze er eben die Gelegenheit, einen "trockenen" Wein zu probieren, meint der Lieserer "Postmeister". Doch andere, die sich unter ein wasserdichtes Zelt geflüchtet haben, schauen skeptisch drein. "Wir sind ja froh, dass es regnet — aber nicht hier bei dem Fest", bedauert Winzer Robert Bollig aus Wintrich. Bis dahin ist er aber mehr als zufrieden: "Die Weine sind anregend und sauber." "Das sind lauter gute Tropfen", pflichtet Karl-Josef Eifel aus Trittenheim bei.

Doch schließlich lässt der Regen nach, so dass Weinvisions-Initiator Peter Pauly-Mehn eine positive Bilanz ziehen kann. Hinterher sei alles wunderbar gewesen und der Schlosspark voller Menschen.

Insgesamt seien etwa 300 Besucher da gewesen — ähnlich wie im Vorjahr. Sie hätten sogar Wein nachordern müssen. "Anscheinend ist die Veranstaltung angekommen", stellt Pauly fest. Für nächstes Jahr sind übrigens Neuerungen geplant. Am Standort Schlosspark wird aber festgehalten. Der neue Besitzer habe ihnen angeboten, dass auch künftig zu ermöglichen.

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