"Jedes Jahr müssen wir einen Wingert ausmachen, damit wir Holz zum Grillen haben", scherzt Hausherr Gerd Klein und greift in die Kiste mit den Rebschenkeln.Im gemütlichen Innenhof des Weingutes knistert das Grillfeuer, ein Springbrunnen plätschert vor sich hin. Die Gäste haben sich im Hof versammelt, bei einem Glas Mosecco kommt man schnell ins Gespräch. Unter ihnen viele aus der Region, einige Stammgäste sowie die Familien Schäfer und Schneewind aus Düsseldorf.Als Heidi Schäfer in einer Düsseldorfer Kneipe die Werbekarte vom Wein- und Gourmetfestival entdeckt und Informationsmaterial bestellt hatte, war ihr und ihrer Freundin Gabi Schneewind schnell klar: Das ist das passende Geburtstagsgeschenk für unsere Männer! Eine gute Entscheidung, finden ihr Männer. "Wir sind zwar keine begnadete Griller", sind sich Thomas Schäfer und Stefan Schneewind einig, "aber wir sind begnadete Esser". Beide freuen sich bereits auf die folgenden kulinarischen Genüsse.Sechs Hektar bewirtschaftet Klein mit seiner Familie. Vorwiegend wird Riesling angebaut, aber auch Müller-Thurgau, Kerner, Spät- und Frühburgunder sowie Regent. Ausgebaut werden die Weine im Holzfass oder Edelstahl- beziehungsweise Kunststofftank. Klein ist qualitätsorientiert, schwört auf eine gekühlte Gärung.In Ernst Greve hat er einen phantasievollen Partner gefunden. Er hatte die Idee zum Grillen. "Ich wollte etwas machen, was nicht jeder macht und was in die Jahreszeit passt", begründet er. "Ab Mai hält sich nämlich hartnäckig das Gerücht, dass man grillen kann", erzählt er mit einem Lachen im Gesicht. In fünf Gängen werden die Köstlichkeiten vom Grill frisch zubereitet. Wels und Lachs mit gegrilltem Fenchel und Staudensellerie oder Fasan, Maispoularde und Pute mit gebratenem Apfel und Ananas.Die passenden Weine stehen bereit, jeder Gast darf sich selbst bedienen. Das Zwischengericht Stockbrot mit Raclettekäse und Gewürzbutter ebnet den Weg für den Hauptgang Hirsch, Wildschwein und Rind mit Folienkartoffeln. Gegrillte Bananen mit Honigcreme runden das Geschmackserlebnis ab. Unter den Gästen ist auch Glenn Duakin aus Melbourne, Australien. Er ist für vier Monate zum "Arbeits-Urlaub" im Weingut. "Ich habe zum ersten Mal einen Weinberg gepflanzt", berichtet er stolz.