Für Versöhnung und Menschlichkeit

WITTLICH. (red) Zu ihrer jährlichen Bistumsversammlung trafen sich die Mitglieder von Pax Christi, der katholischen Friedensbewegung, im Missionshaus St. Paul in Wittlich.

Thematisch bildete dabei der israelisch-palästinensische Konflikt einen Schwerpunkt. Clemens Ronnefeldt vom Internationalen Versöhnungsbund referierte über die historischen Hintergründe und die aktuelle Entwicklung dieses Konfliktes. Die Pax Christi Mitglieder waren sich mit ihm einig, dass die doppelte Solidarität mit den israelischen und den palästinensischen Friedenskräften in der augenblicklich total eskalierten Situation dringend notwendig sei. Pax Christi Deutschland unterstützt die Friedensbewegung auf beiden Seiten unter anderem durch die Entsendung von internationalen Beobachtern, denen es durch ihre Gegenwart immer wieder gelingt, Gewalt einzudämmen. Ferner fördern sie Kontakte zwischen israelischen und palästinensischen Gruppen. Diese Verständigung auf der unteren Ebene sei dringend notwendig, damit es trotz der vielen Gewalttaten und Menschenrechtsverletzungen auf beiden Seiten zu einer Versöhnung zwischen den beiden Völkern kommen könne. Weitere Themen: Irak und Asyl

Begonnen hatte die Bistumsversammlung mit einem politischen Nachtgebet in der Wittlicher St. Markus Kirche, mit dem an die verstorbene Theologin Dorothee Sölle erinnert wurde. Pax Christi fühlt sich seit vielen Jahren dieser engagierten Streiterin für Gerechtigkeit und Frieden in der Welt eng verbunden. Großen Raum in den Berichten von den einzelnen Pax Christi Basisgruppen im Bistum Trier nahmen die Berichte über Aktionen gegen den Irakkrieg ein. Auch der Diözesanvorstand hatte im Sommer die Bundestagsabgeordneten aus dem Bereich des Bistums angeschrieben, um ihnen die kirchliche Ablehnung von Präventivkriegen, wie sie im Bischofswort "Gerechter Friede" grundgelegt ist, noch einmal für zukünftige Entscheidungen über Krieg und Frieden nahe zu legen. Über die Antwort von Joachim Hörster, der im Namen der rheinland-pfälzischen CDU Bundestagsabgeordneten antwortete, zeigten sich die Pax-Christi-Aktivisten sehr verärgert, denn sie enthielt nur die längst bekannten, polemischen Angriffe auf die Bundesregierung. Etwas mehr Nachdenklichkeit hätte man sich hier gewünscht. Auch bei der Asylthematik vermisst Pax Christi diese Nachdenklichkeit in der Politik. Im Vordergrund stehe leider die strikte Abschottung gegenüber Flüchtlingen, die jegliche Menschlichkeit vermissen lasse. Zum Abschluss der Versammlung wurde beschlossen, den bisherigen Diözesanvorstand für das nächste Jahr kommissarisch im Amt zu belassen. So bilden auch weiterhin Albert Hohmann aus Föhren und Dorothee Böttcher aus Koblenz das Sprecherteam bei Pax Christi.

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