Fusion für mehr Service

WITTLICH. (scho) 1200 Mitgliedsbetriebe aus 30 Fachinnungen mit rund 12 000 Beschäftigten werden fortan von der neuen Kreishandwerkerschaft "Mehr"(kurz für Mosel-Eifel-Hunsrück-Region) vertreten. Diese ist aus der Fusion der Kreishandwerkerschaften Bernkastel-Wittlich und Westeifel entstanden und nun für die Landkreise Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm und Daun zuständig. Ziel der Fusion: Kompetenzen bündeln, mehr Service bieten und zukunftsfähig bleiben.

Niemand erhält eine Kündigung und auch der Standort Prüm wird nicht aufgegeben, obgleich Wittlich nun der Hauptsitz der neuen Kreishandwerkerschaft (KH) "Mehr" ist. Geschäftsführer sind der Jurist Peter Karst (ehemals Bernkastel-Wittlich) und der Betriebswirt Dirk Kleis (ehemals Westeifel), die zusammen elf Mitarbeiter leiten und mit dem 23-köpfigen KH-Vorstand (der TV berichtete) zusammen arbeiten. Entstanden ist die Idee zur Fusion durch die gute, mehrjährige Zusammenarbeit zwischen Prüm und Wittlich. "Eine Anregung des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Handwerkerschaften mit weniger als 1000 Mitgliedern zusammenzulegen, gab dann den letzten Anstoß zur Fusion", erklärt Kleis. Das sei auch der Grund, warum die KH Trier-Saarburg nicht auch in der neuen KH "Mehr" aufgeht. Denn die Trierer haben mit um die 1000 Mitglieder eine ausreichende Größe, um eigenständig zu bleiben. Hinzu kommt, dass die Strukturen in Wittlich und Prüm sehr ähnlich waren, was einen schnellen Zusammenschluss erleichtert hat. Animositäten zwischen der KH Trier-Saarburg und der KH "Mehr" gebe es nicht, heben Karst und Kleis hervor. Vorteile der Fusion: Vorhandene Kompetenzen und Service-Angebote - etwa die Mittelstandsberatung (bisher eine GmbH der KH Westeifel) und der Arbeitsmedizinische Dienst (bisher eine GmbH der KH Bernkastel-Wittlich) können nun von allen Mitgliedern in der Eifel-Mosel-Hunsrück-Region genutzt werden. Hinzu kommt die Reduktion bislang doppelt zu erledigender Verwaltungsaufgaben wie etwa das Schreiben von Rundbriefen an die Mitglieder einzelner Innungen. Die durch die Bündelung solcher Aufgaben gewonnene Zeit soll unter anderem zur Mitgliederwerbung und einer noch besseren Handwerker-Vertretung genutzt werden. Mitglieder der KH sind die einzelnen Innungen. Für Handwerksbetriebe ist die Mitgliedschaft in einer Innung freiwillig. Als Dachorganisation bündelt die KH die Interessen der in den Innungen vertretenen Gewerke. Mitglieder können über die KH Beratung in Arbeitsrecht oder in Ausbildungsfragen in Anspruch nehmen, Versicherungen mit den beiden KH-Versorgungswerken abschließen (etwa Altersvorsorge oder betriebliche Risiken), die Inkasso-Stelle zur Eintreibung von Forderungen um Hilfe bitten oder die günstigeren Rahmenverträge der KH für Telefon, Strom oder Berufsbekleidung nutzen.

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