Fußball in großem Rahmen

BERNKASTEL-KUES. Es gibt keine Erfahrungswerte, welche Resonanz die 18 Live-Übertragungen von der Fußballweltmeisterschaft auf dem Karlsbader Platz finden. Deshalb müssen sich Veranstalter und Polizei für alle Eventualitäten wappnen.

Es sind noch ein paar Tage bis zum Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft. Da kann sich noch manches bei Verordnungen ändern. Dies gilt auch für die Infrastruktur auf dem Karlsbader Platz in Bernkastel-Kues. Dort werden, wie berichtet, auf einer Großbildleinwand (3,50 x 4 Meter) 18 der 64 Spiele live übertragen. Veranstalter sind die Stadt Bernkastel-Kues und die Firma "BKS events". Erste Änderungen gibt es bereits. So darf auch der Wein nur in Kunstoffbechern ausgeschenkt werden. Diese Verordnung galt bisher nur für Bier und nichtalkoholische Getränke. "Es gibt eine Sicherheitskonzeption des Landes für solche Veranstaltungen, an die wir uns halten müssen", erläutert Helmut Kaspar, Leiter der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues. So soll verhindert werden, dass Flaschen oder Gläser als Waffe benutzt werden beziehungsweise, dass sich Besucher an auf dem Boden liegenden Scherben verletzen. "Die Sicherheit der Zuschauer muss absolute Priorität haben. Deshalb sollte eine Diskussion über die Pappbecher überflüssig sein", sagt Kaspar. Die Pappbecher-Regelung gilt auch für die unmittelbar an den Platz angrenzenden Lokale - allerdings nur dann, wenn dort während der Übertragung der Spiele Außengastronomie betrieben wird. Innerhalb der Lokale dürfen Gläser verwendet werden. Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass Leute Flaschen oder Gläser mitbringen. Es wird die Aufgabe des privaten Sicherheitsdienstes sein, hier tätig zu werden. Dies werde auch geschehen, versichert Michael Denzer (BKS events). Zudem werden Schilder aufgestellt, auf denen auf das Glasverbot hingewiesen wird. Sollten dennoch mitgebrachte Flaschen und Gläser zum Einsatz kommen, müssten Gepäckkontrollen durchgeführt werden, sagt Denzer. Zuerst einmal aber gelte der Grundsatz: Wir schauen erst einmal, wie die Sache anläuft. Neu ist auch, dass auf dem Platz Sitzgelegenheiten (Bänke) für zirka 500 Leute geschaffen werden. Ursprünglich war nur von Stehplätzen die Rede. Da niemand weiß, wie viele Fußball-Fans sich die Spiele auf dem Karlsbader Platz anschauen, bleibt der Platz am Anfang auf jeden Fall frei zugänglich. Bei großem Andrang könnte sich jedoch ebenfalls eine Änderung ergeben. "Dann wird es unter Umständen erforderlich sein, die Einlässe zum Platz mit Bauzäunen zu umfrieden, und entsprechende Kontrollen der Zuschauer durchzuführen", sagt Kaspar. Dadurch solle verhindert werden, dass es zu eng wird. Aber auch hier gilt der Grundsatz: Zuerst einmal wird die Polizei beobachten, wie sich das Zuschauerinteresse entwickele. Kaspar: "Wir haben hier kein Szenario geplant, wären jedoch schlecht beraten, wenn wir uns auf solche Fälle nicht vorbereiten würden." Mehrere Beamte in Zivil werden bei den Spielen auf dem Platz sein. In der Inspektion auf der anderen Moselseite werden bei jedem Spiel Beamte bereit stehen, um für den Fall der Fälle schnell eingreifen zu können. Das ist zwar eine Mehrbelastung, doch gilt für die Polizei während der WM allerorten sowieso eine Urlaubssperre. Wären die Beamten nicht in Bernkastel-Kues im Einsatz, müssten sie anderswo, zum Beispiel in Kaiserslautern oder in Bad Bertrich (Quartier der schweizerischen Nationalmannschaft), Dienst schieben. Helmut Kaspar geht aber davon aus, dass es auf dem Karlsbader Platz friedlich bleiben wird: "Die Polizei wird nur dann eingreifen, wenn dies unbedingt erforderlich ist."

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