Gedacht, gezählt, geändert

WITTLICH. Zwei Verkehrskreisel sollen im Bereich Kreuzung B 49/Rudolf-Dieselstraße und Friedrichstraße/K 23, Höhe Bungert, den Verkehrsfluss optimieren. Dazu wurde dem Stadtrat jetzt eine neue Planung vorgestellt.

Im Juni ging es im Stadtrat um Plan Nummer Eins: Statt der Ampelkreuzung Rudolf-Diesel-Straße/ B49 war dort ein Kreisel mit 45 Metern Durchmesser vorgesehen, der ergänzt werden sollte durch einen zweiten kleinen Kreisel gegenüber der Bungert-Parkplatzausfahrt plus einer neuen Parallelstraße von kleinem Kreisel zu großem Kreisel durch die jetzigen "Erdbeerfelder". Mit fünf Gegenstimmen hatte damals der Stadtrat der von Lambert Norta vom Landesbetrieb Straßen- und Verkehr Trier vorgestellten Planung zugestimmt. Doch Norta nahm bei der Rückfahrt auch Anregungen aus Wittlich mit. "Kreiselexperte" Hans Gaß, SPD, der Plan Eins ablehnte hatte, hatte gefragt: "Wer profitiert davon? Und wer soll das bezahlen?" Er schlug vor, den großen Kreisel zu bauen und erst einmal abzuwarten, ob die aufwändige Spangenlösung mit neuer Straße überhaupt nötig sei. Auch die Grünen waren gegen die Position des zweiten Kreisels mit seiner neu zu bauenden Anbindung. "Die Planung hätte die Erdbeerplantagen in erheblichem Umfang in Anspruch genommen und somit die Existenz einiger Lüxemer Landwirte erheblich beeinträchtigt", erklärt Michael Wagner auf TV -Nachfrage und sagt: "Wir hätten eine Umgehungsstraße in diesem Bereich strikt abgelehnt Einmal weil sie zu teuer wäre und weil sie unnötigerweise Landschaft verbraucht hätte. Darüber hinaus hätte das Straßenbauamt und der Kreis sowie die Stadt größere Landkäufe tätigen müssen. " Auch Dr. Margit Bastgen, CDU, hatte damls gegen den Plan gestimmt: "Ich war gegen die Verbindungsstraße durch die Erdbeerfelder. Über die neue Lösung bin ich sehr froh, sonst wäre wieder ein Stück Natur weg gewesen." Kleiner Kreisel rückt näher an den großen Kreisel

Der neue "Plan Zwei", den Nortas Vertreter Marc Kuhn vom Landesbetrieb Straßen- und Verkehr Trier jetzt dem Stadtrat vorstellte, basiert auch auf neuen Fakten durch die Verkehrszählung im Juli. Marc Kuhn: "Die Zahlen von 2000 ließen auf eine deutlich höhere Belastung aus der Rudolf-Diesel-Straße in die Friedrichstraße schließen als jetzt im Juli festgestellt. Nun haben wir die Wünsche nach einer schnelleren und billigeren Lösung ohne eine neu zu schaffende Kreisstraße einfließen lassen. Aufgrund der Verkehrszählung wird diese neue Lösung mit mehreren Bypässen funktionieren und müsste genug Kapazitätsreserven haben." Plan Zwei sieht vor, dass der kleinere Kreisel im jetzigen Kreuzungsbereich Friedrichstraße/K23 Richtung Lüxem platziert wird und damit näher an den großen Kreisel rückt. Die so genannten Bypässe sollen "einfachen" Rechtsabbiegern ermöglichen, ohne Kreiselfahrt zu passieren, ähnlich wie sich die Situation schon für Fahrer aus Richtung Dorf kommend darstellt, die nach Lüxem wollen. Hans Gaß, SPD, freute sich über den neuen Vorschlag: "Sehr sympathisch: Jetzt haben wir die reelle Chance, das zu bekommen. Wir bewegen uns auf öffentlichem Eigentum und die Lösung ist umweltverträglich, weil wir weniger befestigen müssen als wir entsiegeln." Auch die Grünen sind zufrieden. Michael Wagner: "Die am Donnerstag im Stadtrat beschlossene Alternativlösung findet auch unsere Zustimmung." Dieter Burgard, SPD, damals auch gegen Plan Eins, ist ebenfalls froh: "Die teurere Lösung war nicht realisierbar. Wir haben lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach." Und Hans Gaß gab noch den Trierern ein paar Tipps mit auf den Weg: "Lassen Sie jeglichen Schnickschnack bei Pflaster und Bordsteinen weg. Das hält sowieso auf Dauer nicht und bestimmt keine 35 Jahre." Der neue Plan wurde vom Stadtrat einstimmig gebilligt.

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