Gefährliche Piste

LONGKAMP. Die L 187 zwischen Longkamp und Kautenbach ist seit Jahren in einem äußerst schlechten Zustand. Busse, Lastwagen und Motorräder sind seit vergangenem Jahr von ihr verbannt. Viele Zweiradfahrer ignorieren aber die Verbotsschilder.

Motorräder und möglichst kurvige Straßen: Diese Verbindung ist magisch. So lange sie keine Verletzten oder gar Toten fordert, ist das gut und schön. Wer diese Art von Nervenkitzel braucht, soll ihn sich holen. Es hat in den vergangenen Monaten auf einer dieser beliebten Strecken, der L 187 zwischen Kautenbach und Longkamp, auch keine Unfälle mit Personenschaden gegeben. Auf der Straße dürfen allerdings seit Ende Oktober 2003 keine Motorräder mehr fahren. Wegen des schlechten Zustands der Fahrbahn ist sie auch für Lastwagen und Busse gesperrt. Das schert allerdings viele Motorradfahrer nicht, wie Ortsbürgermeister Hans Herrmann zu berichten weiß. Er wohnt in der Nähe der Straße und hört und sieht immer wieder, besonders an Wochenenden, ganz Pulks von Motorradfahrern. "Kolonnen von 50 bis 60 Maschinen sind keine Seltenheit", sagt er. Klaus Herrmann, stellvertretender Leiter der Polizei Bernkastel-Kues, der auch in Longkamp wohnt, mit dem Ortsbürgermeister aber nicht verwandt ist, bestätigt diese Einschätzung. Letztlich seien aber auch der Polizei die Hände gebunden. "Wir können ein solche Strecke nicht stundenlang kontrollieren", sagt er. Ab und an habe er zwar auch schon Biker gesehen, die, als sie die Sperrschilder sahen, wieder ihre Maschinen gewendet hatten. Ansonsten ließen sich die Fahrer aber von solchen Schildern nicht abhalten.Strecke habe keine große Bedeutung für den Verkehr

Der Zustand der Straße lässt aber wahrscheinlich auch gar keine gefährlichen Manöver zu. "Es sind überhaupt keinen Bankette mehr vorhanden", berichtet Walter Klink, Leiter der Straßenmeisterei Mülheim. Ausgeschildert sei die Sperrung im Ort, dort wo es Richtung Traben-Trarbach geht und auch noch einmal kurz bevor die Gefällstrecke beginnt sowie in der Gegenrichtung. Weitere so genannte Vorankündiger seien bestellt. Sie sollen im Bereich der B 269 (Blockhaus) aufgestellt werden und die Motorräder auf die Strecke in Richtung Mülheim lenken. Damit kommt die Straßenmeisterei auch einem Wunsch von Ortsbürgermeister Herrmann nach, der sich solche Vorwegweiser wünscht. Es wird aber sicher noch eine Zeit dauern, bis die L187 wieder in einem verkehrstechnisch sichern Zustand ist. Klaus Wittenkämper, stellvertretender Leiter des Landesbetriebs Straßen und Verkehr in Trier, hofft darauf, dass im kommenden Jahr ein so genannter Bestandausbau erfolgen kann. Bisher stehe das Projekt noch nicht auf dem Programm des Landes. "Im Herbst wissen wir aber mehr", sagt Wittenkämper. Die Strecke habe keine große Bedeutung für den Verkehr, erläutert er. Deshalb werde es auch keinen Luxusausbau geben, wie eine Verbreiterung der Straße. Vielmehr solle auch der Ökologie Rechnung getragen werde. Gleichwohl werde die Straße so ausgebaut, dass sie wieder von Lastwagen, Bussen und Motorrädern befahren werden könne, kündigt er an. Bereits vor der Straßen-Instandsetzung solle aber die Brücke über den Waschbach (Bereich Kautenbach) saniert werden. Auch Ortsbürgermeister Herrmann drängt zur Eile. "Es ist absehbar, dass hier irgendwann Schlimmeres passiert", sagt er: "Bisher sind aber alle Bemühungen und auch Eingaben an die Landesregierung, endlich einen Ausbau der Strecke durchzuführen, ohne Erfolg geblieben, obwohl die Planungen abgeschlossen sind."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort