Gefühlte Nachbarschaft

MARING-NOVIAND. 90 Gäste waren zur Feier der 35-jährigen Partnerschaft von Sergines und Maring-Noviand angereist. Gemeinsamer Wunsch: die Förderung von Kindern und Jugendlichen.

Kein runder, dafür aber ein bedeutsamer Jahrestag führte 90 Besucher aus Burgund nach Maring-Noviand. Festansprachen und Ehrungen würdigten die 35 Jahre währende Partnerschaft mit dem französischen Sergines.Zur Zeit der Gründung hatte die vertraglich vereinbarte enge Zusammenarbeit beider Länder nur sechs Jahre zurück gelegen. Grund genug, die 35 Jahre mit 240 Gästen und einem deutsch-französischen Programm zu feiern. Auf den mit 25 Kindern angetretenen Chor der Grundschule Maring-Noviand folgten die Majorettes. In raschem Wechsel stellten die verschiedenen Mädchen-Gruppen mal in glitzernder, mal in schwarzer Garderobe ihr Tanz-Talent unter Beweis. Weinkönigin Sabrina präsentierte - ebenso wie der Gemischte Chor Liedertafel Noviand und das Männerquartett Maring - die Qualitäten der hiesigen Region. Das Rahmenprogramm bildeten die Musikvereine "Fanfare" Sergines, eine rasante Formation, und unter neuem Namen die "Harmonie Maring-Noviand". Den schwungvollen Abschluss bildeten die "Maringos". Den Grundstein für die Freundschaft hatten Joseph Goedert, damaliger Bürgermeister von Maring-Noviand, und sein Kollege aus Sergines, Robert Top, gelegt, wie Nachfolger Jean Claude Leroy in Erinnerung rief. Andere, für ihn "die unersetzbaren Spieler unserer Partnerschaft", bauten darauf auf. Trotz des starken Nachbarschaftsgefühls sieht Leroy jedoch sprachlich und kulturell Defizite, weshalb er auf die Jugend und den 22. Januar, den "Deutsch-Französischen Tag", hofft. Sprachkurse, ein "Ankurbeln" des Schüleraustauschs, Kunstausstellungen oder gastronomische Wochen seien Ansatzpunkte. Gerard Burdon, Präsident des Partnerschafts-Komitees Sergines, regte Sprachunterricht in den Grundschulen und Praktika für Jugendliche an. Was sein Maringer Pendant, Herbert Adam, sicher befürwortet, da er eine starke Beteiligung der Jugend an den Treffen erkannt hat. Ebenso liegt Ortsbürgermeister Hans Klippel in Anbetracht des "fruchtbaren kulturellen, wirtschaftlichen und zwischenmenschlichen Austauschs" eine Förderung am Herzen. Auf diese positive Entwicklung hätte vor 35 Jahren keiner zu hoffen gewagt. "Die Einen mögen uns als das Alte Europa bezeichnen", sagte Klippel. Doch diesen könne er nur erwidern, die Menschen in Frankreich und Deutschland lebten im Herzen Europas und würden auch in Zukunft der Motor der europäischen Einheit bleiben. Für die Europa-Abgeordnete Christa Klaß hat die Partnerschaft direkten Anteil am Aufbau eines vereinigten Europas und ist der Zukunft verpflichtet. Was Leo Wächter, Beigeordneter der Verbandsgemeinde, in der von Konflikten geprägten heutigen Zeit sehr wichtig findet. Partnerschaften wie diese bildeten "Grundlagen für friedvolles und von gegenseitiger Achtung geprägtes Miteinander".

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