Gegenwind aus den Gemeinden

NEUMAGEN-DHRON. Am 3. Dezember stimmen die Bürgerinnen und Bürger der VG Neumagen-Dhron darüber ab, ob Bürgermeister Hans Werner Schmitt im Amt bleibt. Möglichst viele sollen, so der Wunsch aus den Gemeinden, von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen.

Die Front der Ablehnung gegenüber Hans Werner Schmitt, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron, wird immer größer. Drei der vier Ortsgemeinderäte (Trittenheim, Neumagen-Dhron, Minheim) haben in Resolutionen einstimmig ihre Unzufriedenheit mit dem Verwaltungschef artikuliert und ihm die Zusammenarbeit aufgekündigt. Bis auf den Minheimer Gemeinderat waren alle Gremien vollzählig. Der Piesporter Gemeinderat blieb außen vor. Schmitt wohne in Piesport, sagt Ortsbürgermeister Karl-Heinz Knodt. "Und nicht alle Ratsmitglieder wollen sich outen", fügt er an. Hauptvorwurf der Ortsgemeinderäte Trittenheim, Neumagen-Dhron, Minheim: Schmitt hemme und blockiere die Arbeit der Verwaltung - und damit die Entwicklung in den Orten, denn die Verwaltung führe die Geschäfte in den Gemeinden. Als Chef der Verbandsgemeinde-Verwaltung "ignoriere Bürgermeister Schmitt permanent Paragraf 70 der Gemeindeordnung". Dieser Paragraf regelt die Zusammenarbeit zwischen der Verbandsgemeinde und den Ortsgemeinden. Eine gedeihliche Zusammenarbeit zwischen den drei Ortsgemeinden und dem Verwaltungschef sei nicht mehr möglich. Die Räte in Trittenheim und Neumagen-Dhron rufen alle Wahlberechtigten dazu auf, am 3. Dezember zur Urne zu gehen. Dann entscheiden die Bürgerinnen und Bürger, ob Hans Werner Schmitt im Amt bleibt. Beide Gemeinderäte fordern die Bürger aber nicht explizit dazu auf, Schmitt abzuwählen. Die Bürger seien der Souverän, sagt der Trittenheimer Ortsbürgermeister Helmut Ludwig. Es sei für die politisch Verantwortlichen wichtig, ein umfassendes Bild von der Stimmung der Menschen zu bekommen.Geoutet haben sich allerdings die vier Ortsbürgermeister und ein Großteil des VG-Rates in einem Schreiben, das an alle 3000 Haushalte in der VG verteilt wurde. Die Ortsbürgermeister, zwei von ihnen sind auch Mitglieder des VG-Rates, sowie 16 Frauen und Männer des VG-Rates begründen darin jeder für sich, warum eine weitere Zusammenarbeit mit Schmitt unmöglich ist.

Bei der Wahl am 3. Dezember sind nach derzeitigem Stand 4921 Frauen und Männer wahlberechtigt. Mindestens 30 Prozent von ihnen müssen die Abwahl beschließen. Voraussetzung: Auch die Mehrheit der gültigen Stimmen muss auf Abwahl lauten. 197 Bürgerinnen und Bürger haben bisher die Unterlagen für eine Briefwahl angefordert.

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